Nach dem 3:0-Galasieg in der Champions League vom FC Liverpool gegen Manchester City feiert die englische Presse vor allem Reds-Trainer Jürgen Klopp. City-Coach Pep Guardiola muss dagegen deutliche Kritik einstecken.
England
Daily Mail: "Das ist Jürgen Klopps Liverpool. Das ist, was es ausmacht. Er hat Mut gefordert, er hat ein Team gefordert, das keine Angst vor Manchester City hat, ein Team, das daran glaubt, Geschichte schreiben zu können - und das hat er bekommen. Einige werden sagen, dass das Halbfinale noch nicht erreicht ist, aber wenn Liverpool auch im Rückspiel so agiert, ist es das. Das Niveau des defensiven Engagements, die Unermüdlichkeit, die Grausamkeit - City konnte damit nicht umgehen."
Daily Star: "Die Champions-League-Partie war ein Duell zwischen zwei der besten Klubs aus der Premier League und mit Salah und De Bruyne ein Duell der zwei besten Spieler. Die Debatte, wer von beiden die bessere Saison spielt, ist damit wohl entschieden."
Sun: "Salah, Ox und Mané sorgen für Aufruhr und reißen Peps Europa-Traum in Fetzen. Mit der Super-Show in der ersten Halbzeit hat die Mannschaft von Jürgen Klopp das Viertelfinale der Champions League unter Kontrolle. Es war eine meisterhaftes Beispiel dafür, wie man eine technisch überlegene Mannschaft wie City besiegt, mundtot macht, kastriert und besitzt. Pep Guardiolas Manchester City, das in dieser Saison als eines der besten englischen Teams aller Zeiten angesehen wird, war verängstigt und wurde von einem brillanten Liverpool gedemütigt. Liverpool kann jetzt groß träumen - von einer achten Finalteilnahme oder vielleicht von einem sechsten Titel."
Guardian: "Ein tobendes Liverpool folgt Klopps Ruf nach Tapferkeit und weidet City aus. Zur Hölle mit Konservatismus. Das war das moderne Liverpool mit großem Selbstvertrauen, mit drei Angreifern, die jede Defensive vor Probleme stellt."
Mirror: "Die rote, heiße Atmosphäre von Anfield lässt Manchester einknicken. Liverpool blies Manchester City in der ersten Halbzeit aus dem Anfield. Die Geschichte ist erst halb geschrieben, dennoch wird diese Nacht in die Geschichte von Anfield eingehen. Liverpool war zu gut, zu schnell und zu gefährlich. Die Stimmung im Stadion erinnerte an alte erfolgreiche Zeiten in der Champions League. Guardiola sah an der Seitenlinie ratlos aus, unfähig, irgendwelche Änderungen oder taktischen Verbesserungen vorzunehmen, um die Flut einzudämmen."
Telegraph: "City hat nicht einmal auf das Tor geschossen. Nicht einmal. Für Pep Guardiola war es ein Albtraum. Leroy Sané war der einzige City-Spieler, der seine Leistung halbwegs abrufen konnte. Was City am meisten wehtun wird, ist, dass Liverpool den Anschein gemacht hat, es mehr zu wollen. Die Stars um Kevin de Bruyne und David Silva sind einfach nicht wach geworden - genau wie ihr Trainer."
BBC: "Klopp hat sein glanzvolles Gegenstück ein weiteres Mal ausmanövriert. Klopp nahm dieses Spiel, wenn nicht gar die gesamte Begegnung, aus Guardiolas Reichweite heraus, indem er sich strikt an seine Instinkte hielt und an den heftigen Druck, der City schon in ihrer einzigen Liga-Niederlage der Saison so verunsicherte. Guardiola hatte unterdessen eine seltene Nacht, als seine Taktik schieflief und seine Mannschaftsauswahl fraglich war."
Deutschland
Bild: "Klopp zerlegt Pep. Wer bislang dachte, Liverpool sei ein Geheim-Favorit in der Champions League, kann das 'Geheim' spätestens jetzt streichen. Die Truppe von Jürgen Klopp liefert im englischen Duell gegen Manchester City eine Gala-Vorstellung. Der Premier-League-Spitzenreiter von Pep Guardiola wird vorgeführt - und in nicht mal 30 Minuten zerlegt!"
Süddeutsche: "Und wieder schmollt Guardiola. Es könnte für Klopp einer seiner wichtigsten Siege als Trainer in England gewesen sein. Für Guardiola war es eine der bittersten Niederlagen."
Spiegel: "Kein Schuss aufs Tor des FC Liverpool, drei Gegentreffer in 20 Minuten: Guardiola steht mit Manchester City vor dem Aus in der Champions League. Um noch weiterzukommen, muss er sich von seiner Spielidee entfernen."
