Im vermeintlichen Spitzenspiel der Fußball-Bundesliga hat Borussia Dortmund gegen den FC Bayern München eine mächtige Tracht Prügel bezogen. Dementsprechend bedient waren die schwarz-gelben Protagonisten nach dem Spiel. Die Stimmen:
Peter Stöger (Trainer Borussia Dortmund)...
...zum Spiel: "Wir haben viel zu viel falsch gemacht. Die Grundtugenden haben gefehlt, die mal die Basis für den Erfolg hier bei Borussia Dortmund waren. Wenn man gegen eine qualitativ so starke und zielstrebige Mannschaft spielt, geht es ohne diese Tugenden dann auch mal richtig schief. Bayern hat unsere Schwächen eiskalt ausgenutzt, so kann man kein Spiel annähernd ausgeglichen gestalten. Heute haben wir die Rechnung für unsere fehlende Gegenwehr bekommen. Wir haben die Bayern durch individuelle Fehler zu Toren eingeladen. Das sind Geschenke, die nicht passieren dürfen. Aber es geht mir nicht darum, einzelne Fehler zu kritisieren. Es geht um die Einstellung."
...zu den Ansprüchen: "Dass wir aber den Anspruch haben, Zweiter zu sein - dem werden wir nicht gerecht. Es wird bis zum Schluss eine enge Geschichte werden. Vielleicht ist es eine gute Situation, dass man mal eine richtige Klatsche bekommt. Jetzt kann man alle Steine mal umdrehen."
...zur Zukunft des BVB: "Man muss schauen: Wie will man spielen? Wofür soll der Verein stehen? Welche Spieler braucht man für die Spielidee? Das sind nicht Rädchen, an denen wir drehen müssen, sondern ganze Räder. Um meine Person geht es überhaupt nicht. Ich bin froh und stolz hier arbeiten zu können, aber mein Leben definiert sich nicht darüber, hier an der Seitenlinie zu stehen. "
Jupp Heynckes (Trainer FC Bayern München): "Erstmal muss man sagen, dass es nach einer Länderspielpause immer sehr schwer ist. Es waren viele Nationalspieler weg, aber das haben wir gut hinbekommen. Die Mannschaft war sehr konzentriert und wir mussten wieder ein Ausrufezeichen setzen. Wir haben in den ersten 45 Minuten eine Gala-Vorstellung gezeigt. Wir haben unsere spielerische und technische Überlegenheit ausgespielt."
Thomas Müller (FC Bayern München): "Wir haben gleich gut angefangen. Dortmund hatte eine Mischung aus ein bisschen vorne draufgehen, aber auch nicht zu 100 Prozent konsequent. Dann hatten wir Räume, die wir gleich am Anfang gut genutzt haben. Wenn du in der Allianz Arena ein, zwei Stück kriegst, kann man schon mal unter die Räder kommen. In der 2. Halbzeit haben wir dann ein bisschen Gas rausgenommen."
Marcel Schmelzer (Borussia Dortmund): "Heute war alles nicht da. Wir waren nicht in den Zweikämpfen und einen Schritt zu langsam. Der Gegner hat sich besser bewegt und die haben mit uns Katz und Maus gespielt. Es ist eine riesen Frechheit und darf nicht so weitergehen. Man kann viel reden, aber wichtig ist, dass man es auf dem Platz bringt - das war heute nicht der Fall."
Mats Hummels (FC Bayern München)...
...zum Spiel: "In der zweiten Halbzeit ging es darum, dass wir uns hier nicht verausgaben. Man hat ja gesehen, dass Dortmund auch auf Schadensbegrenzung aus war. Es waren heute viele auf dem Platz, mit denen ich noch zusammengespielt habe. Selbst habe ich hier mal 5:1 verloren. Ich weiß, wie weh das tut."
... zur aktuellen Form des FC Bayern: "Wir haben eine verdammt gute Mannschaft. Wir sind mit einem guten Teamgeist und Mentalität ausgestattet. Aber wir sind bei Weitem nicht perfekt."
...zur Tuchel-Absage und dem Heynckes-Abschied: "Das habe ich nüchtern aufgenommen. Ich bin da ganz entspannt und schaue mir an, was die dafür zuständigen Personen entscheiden. Jupp Heynckes hat es ganz klar gesagt, er hat verdammt viel gerissen im Weltfußball - da muss man das respektieren. Wenn er sagt, ihm reicht das, dann muss man sagen: Alles klar."
...zum Spiel in Sevilla: "Es ist fußballerisch eine sehr gute Mannschaft. Sie sind im eigenen Stadion sehr euphorisch und haben einen Haufen guter Fußballer. Wir wissen, was uns da erwartet und wie schwer es wird. Aber wir können auch da bestehen und uns eine gute Ausgangsposition erarbeiten."
Matthias Sammer (Berater Borussia Dortmund)...
...zum Spiel: "Das sollte nicht passieren. Die Dortmunder müssen sehen, dass sie ihr Saisonziel, also die Champions League, erreichen. Deswegen ist das Ergebnis nicht gut und in der Höhe für die Moral nicht schön. Aber Glückwunsch an die Bayern. Das war teilweise wie im Rausch und wenn ich den alten Ribéry über links sehe, ist das eine Freude. Das sind große Champions."
... zu seiner neuen Tätigkeit als Berater von Borussia Dortmund: "Ich habe natürlich eine eigene Geschichte, da hat Borussia Dortmund eine wichtige Rolle gespielt. Ich habe eine emotionale Bindung zum Verein. Ich hatte mit Aki Watzke vor einem Jahr das erste Mal wieder Kontakt aufgenommen und ich hatte das Gefühl, er reicht mir die Hand. Das war für mich sehr erfreulich. Wir haben dann die Themen aufgearbeitet und als sich die Beziehung wieder total normalisiert hatte, konnten wir wieder vertrauensvoll über Inhalte reden. Und irgendwann kamen wir an den Punkt, dass wir gesagt haben, wir brauchen jemanden von draußen, der ein bisschen draufschaut, der Gesprächspartner ist, der Impulse gibt, um gewisse Dinge in die richtige Richtung zu bringen - das war ich. Wichtig war, das Vertrauen zu finden, um das gemeinsam zu machen. Nur eins ist klar, ich bin nicht operativ tätig, ich bin nicht der entscheidende Mann."































