Mitten um Kampf um die Playoffs haben der frühere Bundestrainer Dirk Bauermann und Basketball-Bundesligist s.Oliver Würzburg das Ende ihrer Zusammenarbeit angekündigt. Nachfolger könnte ein Vize-Europameister von 2005 werden.
Dirk Bauermann schmiedete die ganz großen Pläne. Dem Basketball-Standort Würzburg wollte der frühere Bundestrainer neues Leben einhauchen, mit den Unterfranken in die Spitze der Bundesliga (BBL) und in den Europacup vorstoßen. Beim Heimatklub des großen Dirk Nowitzki eine Ära prägen - das war das Ziel des prominentesten deutschen Basketball-Trainers, als er Ende Dezember 2016 sein Amt voller Tatendrang antrat.
Knapp 16 Monate später ist das gemeinsame Projekt gescheitert. s.Oliver Würzburg habe sich entschlossen, "seinem Wunsch zu entsprechen und ihm keine Steine in den Weg zu legen", hieß es in der Mitteilung des Klubs am Sonntag. Bauermann hat auf den Abschied gedrängt. Einen Tag zuvor war sein Team bei der 74:91-Niederlage gegen ratiopharm Ulm im Rennen um die Playoffs erneut ausgerutscht. Dazu zog sich Nationalmanschaftskapitän Robin Benzing auch noch eine Knöchelverletzung zu und droht auszufallen.
Die sportliche Situation mit Rang zehn ist aber kaum der Grund für das jähe Aussteigen Bauermanns aus seinem Vertrag bis 2020. Die Zeitung Mainpost berichtet von Spannungen zwischen dem alleinigen Klub-Gesellschafter Bernd Freier und dem Chefcoach, es soll mehrfach "geknallt" haben hinter den Kulissen. Bauermann und Geschäftsführer Steffen Liebler waren für den "SID" nicht erreichbar.
Bauermann eine echte Institution
Bauermann, der Trainer mit dem grimmigen Blick am Seitenrand, soll nun mit einem Angebot aus Asien liebäugeln. Als heißer Kandidat auf seine Nachfolge in der kommenden Saison gilt Dennis Wucherer (44), der derzeit beim Zweitligisten RheinStars Köln unter Vertrag steht.
Mit Bauermann verlässt eine echte Institution Würzburg. Neun Meistertitel mit Leverkusen und Bamberg machten ihn zum erfolgreichsten Trainer in der Geschichte der Bundesliga. Von 2003 bis 2011 führte er die Nationalmannschaft an und sorgte 2005 für einen der größten Triumphe des Deutschen Basketball Bundes (DBB). Bei der EM in Serbien und Montenegro war nur Griechenland im Finale eine Nummer zu groß.
Wie bei Bayern ein vorzeitiges Ende
Zu seinem damaligen Starspieler Nowitzki hat Bauermann noch immer einen guten Draht und hoffte sogar, ihn in irgendeiner Form wieder bei seinem Klub einbinden zu können. "Wir würden ihm den größten Roten Teppich auslegen, den es in Würzburg gibt", sagte Bauermann einst.
Doch damit wird es nun nichts - zumindest nicht in Bauermanns Amtszeit, die am Ende unzufriedene Gesichter hinterlassen dürfte. Wie bei seinem vorherigen Bundesliga-Job bei Bayern München trennen sich die Wege vorzeitig und den früheren Titelsammler könnte es erneut ins Ausland ziehen. Vor seinem Engagement in Würzburg hatte Bauermann neben Stationen in Litauen und Russland auch als Nationaltrainer Polens und des Iran gearbeitet.
























