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Eskau hofft auf Erfolge mit "geiler Mannschaft"

In Sochi holte Andrea Eskau zweimal Gold und hatte allen Grund zur Freude
In Sochi holte Andrea Eskau zweimal Gold und hatte allen Grund zur Freude
Foto: © getty, Mark Kolbe
09. März 2018, 11:45

Für Fahnenträgerin Andrea Eskau geht es nur wenige Stunden nach ihrem großen Moment mit dem Rennen über sechs Kilometer im Biathlon los.

Es sind nach der Eröffnungsfeier nur ein paar Stunden bis zu ihrem ersten Rennen im Alpensia Biathlon Centre. Aber dass sie deshalb den Einmarsch bei der Eröffnungsfeier als Fahnenträgerin absagen würde, kam für Andrea Eskau nie in Frage. "Ob das trainingstechnisch gut ist, ist mir schnurz", sagte die 46-Jährige mit einem Lächeln.

Zu viel bedeutet ihr diese "große Ehre". Und vor allem: Die querschnittsgelähmte Athletin vom USC Magdeburg verspricht sich davon einen erheblichen Schub für die Wettbewerbe im Biathlon und Langlauf, die sie ab Samstag auf ihrem Sitzski in Angriff nehmen wird.

Erfolg im Energiesparmodus?

"Ich hoffe, dass mich die Euphorie durch die Tage trägt", betonte Eskau, die ihre sechsten Paralympics einfach nur genießen will: "Ich möchte jeden Tag Freude haben. Der Erfolg kommt auch, wenn man entspannt an die Sache herangeht und loslässt."

Bereits 2008 bei den Sommer-Paralympics in Peking hatte die Diplom-Psychologin, die seit einem Fahrradunfall im Jahr 1998 im Rollstuhl sitzt, ihre Premiere gefeiert - mit dem Handbike. Es folgte eine beeindruckende Karriere mit inzwischen sechs Goldmedaillen im Sommer und Winter sowie 20 Weltmeister-Titeln.

Inzwischen ist sie die Mutter der Kompanie einer "geilen Mannschaft", wie sie sagt: "Da als Vorbild im Alter vorneweg gehen zu können, ist toll." Man dürfe auf das deutsche Team "gespannt sein", fügt sie an: "Jeder hat die Chance, sich in die Geschichtsbücher zu schreiben. Wenn wir die Trainingsleistungen umsetzen, werden wir viel Grund zum Feiern haben."

Bundestrainer: "Wir sind bereit"

Martin Fleig und Anja Wicker werden im Biathlon und Langlauf ebenso gute Medaillenchancen eingeräumt wie Clara Klug oder Vivian Hösch. "Wir sind bereit. Wir wollen uns gut verkaufen, sportlich und im gesamten Auftreten als Team", sagte Bundestrainer Ralf Rombach vor den 38 Wettkämpfen im nordischen Bereich.

Vor vier Jahren in Sochi hatte Eskau jeweils Gold im Biathlon und Langlauf geholt, Wicker gewann im Biathlon Gold und Silber. Eine Vorgabe gibt es in Pyeongchang weder von Rombach noch vom Deutschen Behindertensportverband.

Man nehme teil, "um zu gewinnen. Wir haben sehr viele Olympiasieger, Weltmeister und Weltcupsieger dabei. Da ist man automatisch in der Favoritenrolle", sagte DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher jedoch.

Eine Rolle, die vor allem Eskau kennt und gerne annimmt. Ihr Motto, das einst der ehemalige Formel-1-Weltmeister Mario Andretti geprägt hat, lautet dabei: "Wenn alles unter Kontrolle scheint, fährst du einfach zu langsam."

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