Vor seiner Heimpremiere bediente sich Bruno Labbadia Methoden aus der Tierwelt. Der neue Trainer des VfL Wolfsburg knüpfte seine Profis in einem Spinnennetz zusammen und ließ sie so das gemeinsame Verschieben üben - kein Profi soll mehr aus dem taktischen Konstrukt ausbrechen.
Zusammenhalt ist bei Labbadia Trumpf, nicht nur auf dem Platz. Der 52-Jährige spinnt sein Netz noch weiter und nimmt im Abstiegskampf den ganzen Klub in die Pflicht.
Labbadia sprüht vor Arbeitseifer. "Sobald ich bei einem Verein bin, tauche ich sofort ein, auch emotional", sagte der erfahrene Retter vor dem Duell mit Bayer Leverkusen am Samstag. Für seinen Ex-Klub hat er in der angespannten Situation kaum Gedanken übrig: "Meine ganzen Emotionen gehören dem VfL."
"Dürfen nicht rumspinnen"
Labbadia ist in Wolfsburg wieder voll in seinem Element und versprüht große Zuversicht, das Minimalziel Klassenerhalt zu erreichen. Wolfsburg liegt mit 25 Punkten zurzeit auf dem 15. Platz und hat nur einen Zähler mehr als Mainz 05 auf dem Relegationsplatz. "Wir müssen versuchen, uns im Kampf um den Klassenerhalt in eine Position zu bringen, in der wir weiter nicht abhängig von anderen sind, sondern selber die Punkte einfahren", sagte Labbadia.
Bei seinem Einstand hatte der VfL vor einer Woche einen Punkt (1:1) in Mainz geholt. "Wir dürfen nicht rumspinnen. In unserer Situation ist es wichtig, das Spiel gegen einen Konkurrenten nicht verloren zu haben", sagte er danach.
Labbadia setzt zur One-Man-Show an
Wie beim Hamburger SV, den Labbadia 2015 aus einer deutlich schwierigeren Situation befreite, ist der frühere Mittelstürmer auch in Wolfsburg als "Bruno für alles" gefordert. An der Elbe rumorte es in den Klubgremien wie nun beim VfL. Kaderbastler Olaf Rebbe steht in der Kritik und sitzt bei den Pressekonferenzen neuerdings nicht mehr auf dem Podium, einen Sportvorstand gibt es nicht. Labbadia setzt, notgedrungen, bei den Niedersachsen wieder zu einer One-Man-Show an.
Und es gehört dabei zur bislang immer wieder funktionierenden Methode Labbadia, die Bedeutung jedes Einzelnen in der teuer zusammengestellten Mannschaft zu betonen. "Diese Impulse brauchen wir", sagte der Coach. Es es "unheimlich wichtig, dass jeder Spieler hellwach ist, damit er dann auch reingeschmissen werden kann."



























