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Olympische Winterspiele 2026
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Mi, 04.02. - So, 22.02.

Ihle nach Debakel enttäuscht: "Nicht zu mehr fähig"

Nico Ihle konnte das Debakel auf dem Eis nicht verhindern
Nico Ihle konnte das Debakel auf dem Eis nicht verhindern
Foto: © getty, Richard Heathcote
23. Februar 2018, 12:35

Nico Ihle streckte die Zunge heraus und winkte gequält ins Publikum. Auch über 1000 Meter ist der Chemnitzer EM-Dritte weit an dem erhofften Podestplatz bei den Olympischen Winterspiele in Pyeongchang vorbeigeschlittert.

Er verpasste auf Platz acht das erste Edelmetall für deutsche Eisschnellläufer seit 16 Jahren deutlich. Zuletzt hatte der Dresdner Jens Boden 2002 Bronze über 5000 Meter geholt.

Seine Zeit von 1:08,93 Minuten war nur vier Hundertstelsekunden langsamer als bei der WM vor einem Jahr, als er an gleicher Stelle noch Vierter geworden war. Im Olympia-Rennen fehlte ihm die entscheidende Steigerung. "Ich erwarte, dass die Beine tot sind, richtig brennen und ich kaum noch atmen kann", kommentierte der beste deutsche Eissprinter seinen neuerlichen Fehlschlag: "Das war hier nicht so. Zu mehr war ich heute einfach nicht fähig."

Damit droht den Deutschen vor dem abschließenden  Massenstart-Rennen mit Claudia Pechstein am Samstag ein noch schlechteres Abschneiden als vor vier Jahren in Sotschi, als erstmals nach 50 Jahren keine Olympia-Medaille erkämpft wurde. Damals hatte Ihle als Vierter über 1000 Meter für die beste deutsche Platzierung gesorgt. "Du musst bei Olympischen Spielen auf den Punkt da sein. Das haben wir durch die Bank weg nicht geschafft", kritisierte der 32-Jährige.

Nuis macht als dritter Athlet das Double perfekt

Der Sachse, der ohne seinen Trainer Klaus Ebert nach Pyeongchang gereist war, und von Chefcoach Jan van Veen auf dem Eis betreut wurde, musste als erster der Favoriten im zwölften Paar vorlegen. Zu diesem Zeitpunkt setzte er sich zwar an die Spitze der Konkurrenz, doch es war ihm schon im Zieldurchlauf klar, dass dies nach Rang acht über 500 Meter wieder nicht für eine Medaille reichen würde.

"Ich muss das erst einmal sacken lassen. Es ist echt schade, dass es nicht zu mehr gereicht hat. Für den achten Platz kann ich mir gar nichts kaufen. Das Ziel war ein Top-3-Ergebnis, das gebe ich ganz ehrlich zu", sagte Ihle. Zugleich bekannte er: "Die zweite Runde war leider zu langsam. Das darf nicht sein."

Der Sieg ging in 1:07,95. Minuten an den niederländischen Topfavoriten Kjeld Nuis, der zuvor schon die 1500 Meter im Gangneung Oval für sich entschieden hatte. Der Weltmeister holte damit das insgesamt achte Gold für die Niederländer bei diesen Spielen. Nach Eric Heiden (USA/1980) und Gaetan Boucher (Kanada/1984) ist der 28 Jahre alte Nuis der dritte Eisschnellläufer, der die 1000 und die 1500 Meter bei denselben Spielen gewann.

Lorentzen holt zweite Medaille

Silber gewann Havard Lorentzen, der über 500 Meter das erste Olympia-Gold für Norwegen auf dieser Distanz seit 1948 geholt hatte, in 1:07,99 Minuten vor dem Südkoreaner Kim Tae Yun (1:08,22). Der 22-jährige Joel Dufter aus Inzell kam in 1:09,46 Minuten auf den 14. Platz und verfehlte die angestrebten Top Zehn.

Ihle galt als letzte große Medaillen-Hoffnung der Deutschen, die in allen bisherigen Olympia-Entscheidungen nicht wie erhofft ihre Topleistungen zum Saison-Höhepunkt abrufen konnten. Am Samstag könnte nur noch der 46 Jahre alten Claudia Pechstein im Massenstartrennen eine Überraschung gelingen.

Ihle war nach den 500 Metern noch zuversichtlich, auf der doppelten Distanz seine Stärken ausspielen zu können. Die 1000 Meter waren bei seinen dritten Spielen das letzte Olympia-Rennen für ihn. 2022 in Peking könne er sich "höchstens als Trainer an der Bande" vorstellen.

1000 m 2018

1NiederlandeKjeld Nuis1:07.950m
2NorwegenHåvard Lorentzen+0.040s
3SüdkoreaTae-Yun Kim+0.270s
4USAJoey Mantia+0.610s
5JapanTakuro Oda+0.610s

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