Rund eine Stunde, nachdem 15-km-Langlauf-Sieger Dario Cologna die Ziellinie überquerte und sich sein viertes Gold sicherte, kam es im Alpensia Cross-Country Skiing Centre in Pyeongchang zu einer der Szenen dieser Olympischen Winterspiele.
Der 43-jährige Mexikaner German Madrazo startete am Freitag in sein erstes und gleichzeitig letztes olympisches Rennen. Zwar bog der Paradiesvogel abgeschlagen als 116. und Letzter des olympischen Langlauf-Wettbewerbs auf die Ziellinie ein, gefeiert wurde Madrazo aber wie ein Olympiasieger.
Im Ziel warteten unter anderem der Tongolese Pita Taufatofua (114.), der mit seinem freien Oberkörper bei der Eröffnungsfeier für Schlagzeilen sorgte, sowie der Portugiese Kequyen Lam (113.) und der Ecuadorianer Klaus Jungbluth Rodriguez (112.) auf den Letztplatzierten. Madrazo hatte sich für seine finalen Meter extra eine mexikanische Fahne reichen lassen und legte das letzte Stück Strecke mit einem breiten Grinsen und schwenkender Fahne zurück.
Schon auf der Strecke spielten sich wunderbare Szenen ab, als Taufatofua dem Mexikaner auf den letzten Kilometern Mut machte und ihn im Gegenanstieg anfeuerte - während der Tongolese selbst sichtlich unter den Anstrengungen zu leiden hatte.
Im Ziel angekommen, wurde Madrazo von seinen Mitstreitern geschultert und stolz den verbliebenen Zuschauern präsentiert. Der Rest war eine einzige Party. Am Ende waren sich alle Beobachter einig: So gut war die Stimmung im olympischen Langlaufstadion zuvor kein einziges Mal gewesen. Selbst Olympiasieger Dario Cologna klatschte anerkennend Beifall.