Topfavorit Mikael Kingsbury aus Kanada hat bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang bei den Ski-Freestylern die Goldmedaille auf der Buckelpiste gewonnen und ist damit in die Fußstapfen seines zuvor zweimal in Folge siegreichen Landsmannes Alexandre Bilodeau getreten.
Als dritter Kanadier gewinnt Mikael Kingsbury Olympiagold auf der Buckelpiste. Die Erleichterung darüber ist ihm bei seinem grandiosen Sieg in Pyeongchang anzusehen.
Als der König der Buckelpiste endlich das ersehnte Gold gewonnen hatte, war er nicht mehr zu halten. Wie ein Springteufel hüpfte Mikael Kingsbury durch den Zielraum im Phoenix Snow Park in Bokwang, aus seinem Gesicht strahlte das pure Glück.
Der 25 Jahre alte Kanadier, dem seine Dominanz im Weltcup auf der ganz großen Bühne auch schon zur Last geworden war, hatte bei den Olympischen Spielen von Pyeongchang die Nerven behalten: Als dritter Kanadier ist er Olympiasieger in den "moguls".
Atemberaubend, schnell und sicher
Im dritten und entscheidenden Finallauf flog Kingsbury derart atemberaubend, schnell und sicher über die Buckel und über die beiden Sprünge, dass ihm die vor ihm gestarteten Konkurrenten bereits gratulierten, ehe der letzte Fahrer im Ziel war: 86,63 Punkte - nein, das war nicht mehr zu übertrumpfen.
Daichi Hara aus Japan, im zweiten Finaldurchgang noch knapp besser als der "König", erreichte nur 82,19 Punkte und gewann Bronze, Silber holte sich dadurch der Australier Matt Graham (82,57).
Alles andere als ein Sieg von "King" Kingsbury, dessen Helm unter anderem eine goldene Krone ziert, wäre die bisher größte Sensation bei den Spielen von Pyeongchang gewesen. Der Kanadier hat seit 2012 stets die Weltcup-Gesamtwertung gewonnen. Er ist mit 48 Weltcup-Siegen Rekordhalter. In den 24 Einzel-Weltcups seit 2015 belegte er 19-mal Rang eins.
Nach einer Serie von 10 Siegen hatte er erst den letzten Weltcup-Wettbewerb vor Olympia verloren - gegen den Japaner Sho Endo, der nach bester Punktzahl im ersten Finallauf im zweiten ebenso stürzte wie Weltmeister Ikuma Hiroshi (Japan).
Unterhosen bringen Kingsbury Glück
Kingsbury war auch schon Weltmeister, 2013 und 2014, aber aus seiner Krone waren ihm auch zwei ganz wichtige Zacken gebrochen.
Bei der WM 2017 belegte er "nur" Rang drei hinter Hiroshi und dem Franzosen Benjamin Cavet, und bei Olympia 2014 in Sotschi war er noch an seinem großen Vorbild und Landsmann Alexandre Bilodeau gescheitert. Bilodeau hatte bereits 2010 Olympiagold gewonnen. Erster kanadischer Olympiasieger auf der Buckelpiste war 1994 Jean-Luc Brassard gewesen.
Bereits vor einem Jahr hatte Kingsbury angekündigt, das einzige, was für ihn noch zähle, sei der Olympiasieg in Pyeongchang. Es waren also auch seine eigenen Erwartungen, denen der junge Mann, der zu seinen Idolen auch Brassard, den ehemaligen US-Schwimmer Michael Phelps und Kanadas Eishockey-Star Sidney Crosby zählt, nun gerecht wurde.
Und abgesehen davon, dass er im Wettkampf stets Unterhosen derselben Marke trägt, zieht er sich auch immer ein Glücks-T-Shirt über - darauf steht: "Es ist gut, der König zu sein."

