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Tops & Flops: Hülkenberg dreht auf, Lauda sagt Servus

Nico Hülkenberg hat Renault zusätzliche Millionen beschert
Nico Hülkenberg hat Renault zusätzliche Millionen beschert
Foto: © getty, Dan Istitene
27. November 2017, 13:20
sport.de
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Das letzte Rennen der Formel-1-Saison 2017 riss keinen Fan vom Hocker. Dennoch gab es einige Protagonisten, die den Großen Preis von Abu Dhabi nicht so schnell vergessen werden. Die Gewinner und Verlierer des Wochenendes.

Die Gewinner des Wochenendes:

Nico Hülkenberg/Renault. In sechs der letzten acht Rennen verpasste Nico Hülkenberg die Punkte. In Abu Dhabi lief der Emmericher pünktlich zum vielleicht wichtigsten Rennen des Jahres wieder zur Höchstform auf. Schon im Qualifying holte der Deutsche mit P7 das Maximum heraus.

Den Start am Sonntag verpatzte Hülkenberg, doch mit einem illegalen Manöver gegen Sergio Perez, das mit einer (zu) sanften Strafe geahndet wurde, kam der 30-Jährige am Mexikaner vorbei.

In der Folge zeigte der Deutsche seine ganze Klasse, setzte sich Runde um Runde ab und holte am Ende den siebten Rang, der Renault in der Konstrukteurswertung an Toro Rosso vorbei brachte und somit sieben Millionen Euro mehr in die Kasse spülte. Mit 43 von 57 Punkten hatte Hülkenberg den größten Anteil am Erfolg der Franzosen, die vor allem dank der Nummer 27 eine überaus erfolgreiche Comeback-Saison feierten.

Valtteri Bottas. Pole Position, Start-Ziel-Sieg und die schnellste Rennrunde: Der Finne präsentierte sich beim Saisonfinale von seiner besten Seite und beendete ein Jahr mit Höhen und Tiefen mit seinem dritten Erfolg in der Königsklasse. Er könne "nicht glücklicher sein, die Saison so zu beenden", freute sich der 28-Jährige über seinen Triumph, den er sich mit einem fehlerfreien Vorstellung verdiente.

Selbst als ihm Lewis Hamilton gegen Ende des Rennens auf die Pelle rückte, blieb Bottas cool, spulte sein Programm seelenruhig ab und steuerte den Silberpfeil ohne groben Schnitzer in Richtung Ziel. In dieser Verfassung ist der Finne im kommenden Jahr ein Kandidat für den Titel. Ohne seinen Ausfall in Spanien wäre er wohl schon in dieser Saison Vize-Weltmeister geworden und hätte die in ihn gesteckten Erwartungen mehr als nur erfüllt.

Force India. 40 Mal ging in der Saison 2017 ein Bolide aus dem Hause Force India an den Start, unglaubliche 35 Mal beendete ein Pilot in Pink ein Rennen in den Punkten. Einzig und allein die übermächtigen Mercedes fuhren im Laufe des Jahres häufiger Zählbares ein. Angesichts des kleinen Budgets des indischen Teams ist es eine Leistung, die nicht hoch genug zu bewerten ist.

In Abu Dhabi verlebten Sergio Pérez und Esteban Ocon einen weitgehend ruhigen Nachmittag. Nach dem turbulenten Start war für das Duo nicht mehr als die Plätze sieben und acht drin. Am Ende reichte das Finish, um die beste Saison der Teamgeschichte zu bejubeln.


Die Verlierer des Wochenendes:

Die Zuschauer I. Wenn ein Duell um Platz 13 zwischen Romain Grosjean und Lance Stroll in den ersten 15 Runden das spannendste ist, das in einem Formel-1-Rennen passiert, hat die Königsklasse ein Problem.

Der Große Preis von Abu Dhabi wurde zu einem großen Langweiler und bot so gut wie keine Action. Ohne den Ausfall von Daniel Ricciardo und den Platztausch zwischen Fernando Alonso und Felipe Massa wären die ersten elf Piloten des Qualifyings in der gleichen Reihenfolge ins Ziel gekommen, in der sie gestartet sind. Nicht umsonst deutete Streckenkonstrukteur Hermann Tilke direkt nach der Zieldurchfahrt mögliche Änderungen des Kurses im nächsten Jahr an, um das Überholen zu erleichtern.

Kimi Räikkönen fand anschließend deutliche Worte: "Es war ziemlich langweilig. Ich habe fast die gesamte Zeit Sprit gespart. Es tut weh, wenn man das Auto nicht pushen kann. In meinen Augen hat das nichts mit Racing zu tun."

Die Zuschauer II. Nicht nur für "RTL"-Moderator Florian König war es ein Schock. Der überraschende Rücktritt von Experte Niki Lauda traf auch die Millionen Fans an den TV-Bildschirmen ins Mark. Der Österreicher mag mit seinen Analysen vielleicht nicht immer richtig gelegen haben, hat sich ab und an womöglich auch im Ton vergriffen, seine äußerst direkte Art war in der heutigen Zeit aber stets ein seltenes und belebendes Gut. Damit ist jetzt Schluss.

Nicht nur die Fans an den Bildschirmen werden die lebende Legende vermissen. Auch den Fahrern wird der Klartext nach 21 Jahren am gelben Mikrofon fehlen.

Toro Rosso. Ein einziges Pünktchen verbuchte Toro Rosso in den letzten sechs Rennen der Saison. Davor holte die kleine "Red-Bull-Schwester" im Schnitt pro Grand Prix 3,7 Zähler. Hätten die Stiere diese Schlagzahl in den letzten zwei Monaten des Rennjahres aufrecht erhalten, wären sie in der Konstrukteurswertung vor Renault gelandet - und damit um sieben Millionen Euro reicher gewesen.

Der Wechsel von Carlos Sainz hat dem Team aus sportlichen Gesichtspunkten deutlich geschadet. Youngster Pierre Gasly (21) und Brendon Hartley (28) landeten bei neun Starts nicht einmal in den Punkten. Der Zoff um die Ersatzteile verschärfte die Krise, die Toro Rosso den sechsten Platz in der Konstrukteurswertung kostete.

Fahrerwertung

#FahrerTeamPunkte
1GroßbritannienLando NorrisMcLaren390
2AustralienOscar PiastriMcLaren366
3NiederlandeMax VerstappenRed Bull Racing341
4GroßbritannienGeorge RussellMercedes AMG F1 Team276
5MonacoCharles LeclercFerrari214

Abu Dhabi GP 2017

1FinnlandValtteri Bottas1:34:14.062h
2GroßbritannienLewis Hamilton+3.899s
3DeutschlandSebastian Vettel+19.330s
4FinnlandKimi Räikkönen+45.386s
5NiederlandeMax Verstappen+46.269s

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