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Tops & Flops: "Mad Max" brilliert, Vettel resigniert

Den Kampf um die WM hat Sebastian Vettel verloren
Den Kampf um die WM hat Sebastian Vettel verloren
Foto: © getty, Clive Rose
30. Oktober 2017, 15:39
sport.de
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Die Würfel sind gefallen: Trotz eines verkorksten Rennens sicherte sich Lewis Hamilton in Mexiko seinen vierten WM-Titel. Neben dem Briten gab es am Wochenende noch weitere Gewinner - und einige Verlierer.

Die Gewinner des Wochenendes:

Hamilton/Verstappen. Das Duo des Wochenendes trägt zwar unterschiedliche Overalls, wird die Tage in Mexiko aber so schnell nicht vergessen. Während Lewis Hamilton den finalen Schritt zum Titel auf dem Silbertablett präsentiert bekam und ohne sein Zutun zur Weltmeisterschaft fuhr, zeigte Max Verstappen von der ersten bis zur letzten Runde eine fehlerfreie Leistung.

Mit der vorzeitigen Vertragsverlängerung des Niederländers ist Red Bull ein echter Coup gelungen. Wie abgezockt und konstant der 20-Jährige seine Runden dreht - eine Woche, nachdem ihm ein verdienter Podestplatz aberkannt wurde - verdient höchsten Respekt. Stand jetzt wird es nicht mehr lange dauern, bis auch ein Max Verstappen irgendwann einmal die Weltmeisterschaftstrophäe in die Höhe recken wird.

Force India. Der Kampf der Mittelfeldteams war in dieser Saison eins der großen Highlights. Jetzt ist auch dieses "Rennen" entschieden. Die Plätze fünf und sieben von Esteban Ocon und Sergio Pérez beim Großen Preis von Mexiko bescheren dem Rennstall im kommenden Jahr einen saftigen Geld-Regen. Mit 175 Punkten liegen die Inder 99 Zähler vor Williams und sind in den beiden letzten Rennen der Saison nicht mehr von Platz vier der Konstrukteurswertung zu verdrängen.
>>> die Konstrukteurswertung in der Übersicht

Das Beeindruckende daran: Force India verfügt mit einem Etat von rund 100 Millionen Euro über den kleinsten der gesamten Formel 1. In einer Sportart, die vom Geld dominiert wird, haben die "pinken Panther" einmal mehr gezeigt, dass es auch anders geht. Das Rennen in Mexiko machte da keine Ausnahme.

Lance Stroll. Nach den ersten sechs Rennen der Saison stellten viele Experten dem jungen Kanadier ein Zeugnis aus, das nicht katastrophaler hätte sein können. Mittlerweile hat sich der Wind gedreht. In Mexiko hat der 19-Jährige erneut gezeigt, dass er sehr wohl das Potenzial hat, um in der Königsklasse zu bestehen. 

Innerhalb von fünf Runden verbesserte sich der Williams-Pilot vom elften auf den siebten Platz. Anschließend ging es gar bis auf Rang vier nach vorne. Sebastian Vettel und Esteban Ocon zogen in der zweiten Rennhälfte zwar wieder am Youngster vorbei, profitierten dabei allerdings vom besseren Material. Stroll fuhr in Mexiko zum vierten Mal in den letzten sechs Rennen in die Punkte und gab eine überzeugende Bewerbung für das kommende Jahr ab.


Die Verlierer des Wochenendes:

Renault. Das Wochenende in Mexiko war für den französischen Motorenbauer ein absolutes Desaster. Daniel Ricciardo beendete das Rennen schon nach wenigen Runden, Nico Hülkenberg folgte einige Umläufe später. Last but not least stellte auch Carlos Sainz seinen Boliden vorzeitig ab. Einzig der Wagen von Max Verstappen hielt bis zum Schluss durch.

Ob sich McLaren mit dem Wechsel hin zu den Franzosen wirklich einen Gefallen getan hat, bleibt abzuwarten. In Mexiko sah es zumindest nicht danach aus. Besonders bitter lief es für Nico Hülkenberg, der in Mexiko zum vierten Mal in den letzten fünf Rennen ausfiel. Und auch Ricciardo, der zum zweiten Mal nacheinander vorzeitig Feierabend hatte, wird froh sein, wenn es endlich in die Winterpause geht.

Toro Rosso. Ähnlich schwer erwischte es die "Stiere". Die beiden Youngster Pierre Gasly und Brendon Hartley können, dürfen und sollen die kommenden Rennen nutzen, um Erfahrung zu sammeln. Viel Freude dürfte dies dem Duo in Mexiko nicht bereitet haben. 

Hartley startete von Platz 17 und arbeitete sich immerhin bis auf Rang elf nach vorne. Dann folgte das jähe Aus. Gasly verbesserte sich dank der frühen Stopps der Konkurrenz schnell bis auf den 14. Platz, verlor sich anschließend aber in Zweikämpfen, aus denen er nur selten als Sieger hervor ging. Am Ende stand zum zweiten Mal in seiner F1-Karriere der 13. Platz zu Buche. Zu wenig, um in der Konstrukteurswertung Boden auf Williams gutzumachen.

Sebastian Vettel. Nach einem knappen Kilometer war die "Mission impossible" des Heppenheimers noch aussichtsloser. Vettel ging mehr oder weniger unverschuldet als einer der großen Verlierer der frühen Kollision mit Max Verstappen und Lewis Hamilton hervor. Dass er sich vom Ende des Feldes noch bis auf Platz vier vorarbeitete, war nur ein schwacher Trost.

Die Resignation in der Stimme des vierfachen Weltmeisters, als ihm die Box mitteilte, wie groß sein Rückstand auf Kimi Räikkönen und Valtteri Bottas ist, sprach Bände. Vettel wird eine Saison zum vierten Mal in Folge mit leeren Händen beenden. Zu wenig für seine eigenen Ansprüche. Und zu wenig für die Scuderia, die im kommenden Jahr dringend liefern muss, wenn die Verantwortlichen in Maranello zufriedengestellt werden sollen.

 

Fahrerwertung

#FahrerTeamPunkte
1GroßbritannienLando NorrisMcLaren423
2NiederlandeMax VerstappenRed Bull Racing421
3AustralienOscar PiastriMcLaren410
4GroßbritannienGeorge RussellMercedes AMG F1 Team319
5MonacoCharles LeclercFerrari242

Mexiko GP 2017

1NiederlandeMax Verstappen1:36:26.552h
2FinnlandValtteri Bottas+19.678s
3FinnlandKimi Räikkönen+54.007s
4DeutschlandSebastian Vettel+1:10.078m
5FrankreichEsteban Ocon+ 1 Runde

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