Jürgen Hunke war Anfang der 90er Präsident des Hamburger SV. Nun drängt der 74-Jährige zurück in den Aufsichtsrat der Rothosen und plant einen großen Umbruch, um den Klub zu retten.
"Es geht nur, wenn Herr Kühne sagt: 'Kommt, wir setzen uns an einen Tisch und retten, was zu retten ist'", sagte Hunke ein einem Gespräch mit der "Sport Bild".
Der Klub, der seiner Meinung nach vor dem sportlichen und finanziellen Abgrund steht, sei nur mit "Liebe zum Verein" zu retten. "Ich glaube, dass der HSV nur mit einem neuen Geist gerettet werden kann. Mit absoluter Offenheit, Leidenschaft, Begeisterung und Erfahrung", erklärte Hunke.
Der HSV befindet sich derzeit auf dem Relegationsplatz 16. In sieben sieglosen Spielen blieben die Norddeutschen sechs Mal ohne Treffer. Mit dem starken Auftritt gegen Bayern München (0:1) hat sich Trainer Markus Gisdol erst einmal ein kleines Polster verschafft. Doch fahren die Hamburger am Samstag bei Hertha BSC oder spätestens eine Woche später gegen den VfB Stuttgart keinen Sieg ein, müssten sich die HSV-Verantwortlichen wohl nach einem Gisdol-Nachfolger umsehen.
Doll als Motivationskünstler?
Sollte dieses Szenario tatsächlich eintreten, hat Hunke auch schon ein Ass im Ärmel: Thomas Doll. "Er versteht etwas von Motivation. Das fehlt dem Verein", so der ehemalige Sportfunktionär.
Doll war bereits von 2004 bis 2007 Trainer in Hamburg und führte den HSV von Platz 18 in die Champions League. Derzeit trainiert der 51-Jährige den ungarischen Tabellenzweiten Ferencváros Budapest. Dort läuft sein Vertrag noch bis 2019.