In Fragen der Regelkunde gilt eigentlich das Schiedsrichter-Team als kompetenter Ansprechpartner. In der zweiten Qualifikations-Runde des EHF-Pokals zeigten sich die Unparteiischen aber alles andere als regelsicher. Die Folgen sind eklatant.
Mit einem 32:27-Heimsieg gegen FH Hafnarfjördur hatte HC St. Petersburg das exakt gleiche Ergebnis aus dem Hinspiel egalisiert. In der anschließenden ausgetragenen Verlängerung konnte sich allerdings der Gast aus Island in zweimal fünf Minuten Spielzeit mit 6:5 durchsetzen.
Einziger Haken: Die Regularien des EHF-Pokals sehen überhaupt keine Verlängerung vor. Statt der zusätzlichen Spielzeit hätte es ein sofortiges Siebenmeterwerfen geben müssen.
Die Quittung folgte auf dem Fuße. Die Russen legten umgehend Beschwerde ein. "Aus unserer Sicht wurden die Regeln des EHF-Pokals verletzt", gab der empörte HC-Trainer Dimitri Torgovanov zu Protokoll. Eine Sichtweise, die nun auch der Verband einräumen musste. "Das Ergebnis der Verlängerung wird annulliert und ein Siebenmeterwerfen soll stattfinden, um den Sieger der Partie und des Weiterkommens zu ermitteln", so der EHF in einer Stellungnahme.
Isländer sind "geschockt"
Die entstehenden Reisekosten für das erneute Aufeinandertreffen trägt jetzt der Verband. In Island stößt die Aussicht, einzig für ein Siebenmeterwerfen die Reise nach Russland auf sich zu nehmen, aber auf wenig Gegenliebe.
"Ich muss ehrlich sein und zugeben, dass ich von dieser Entscheidung geschockt bin", sagte Asgeir Jonsson, Vorsitzender des isländischen Klubs FH Hafnarfjördur, dem "Morgunbladid".
Wann und wo das Spiel tatsächlich stattfindet, ist aber noch nicht endgültig geklärt. Bis Donnerstagabend 18 Uhr läuft noch die Frist für einen Einspruch gegen die jetzt getroffene Regelung. Dass bei der Neuauflage ein neues Schiedsrichter-Team auf dem Parkett steht, dürfte allerdings sicher sein.









































