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Tennis-Star gewinnt den Golden Slam

Damals: Steffi Grafs 33 Siege für die Ewigkeit

Steffi Graf feierte einzigartige Erfolge
Steffi Graf feierte einzigartige Erfolge
Foto: © imago
01. Oktober 2023, 13:51

Der Fabel-Weltrekord der US-Sprinterin Florence Griffith-Joyner, Michael Phelps acht Goldmedaillen bei den Sommerspielen 2008, Just Fontaines 13 Treffer bei der Fußball-WM 1958 oder die 100-Punkte-Gala von Knicks-Star Wilt Chamberlain in der NBA-Saison 1962 - die Sportgeschichte ist von Ereignissen durchsetzt, denen der Mythos anhaftet, einzigartig zu bleiben. Eine solche Bestmarke nennt auch Steffi Graf ihr Eigen.

Wir schreiben den 1. Oktober 1988: Gabriela Sabbatini lässt die gelbe Filzkugel zweimal auf den Court titschen, holt zur Aufschlagbewegung aus und serviert mit überschaubaren Speed durch die Mitte. Eine Einladung, die sich Steffi Graf auf der Gegenseite nicht nehmen lässt.

Die Deutsche macht zwei Schritte ins Feld, nimmt den Ball ins Visier und beantwortet die Spieleröffnung mit einer krachenden Vorhand. Sabbatini streckt sich vergebens - der Sport ist um eine bis heute einzigartige Erfolgs-Geschichte reicher.

Mit dem Sieg im Finale der Olympischen Sommer-Spiele von Seoul krönt die damals gerade einmal 19-jährige Steffi Graf ein perfektes Jahr. Nachdem Graf als erst dritte Spielerin der Geschichte alle vier Grand-Slam-Turniere innerhalb eines Kalenderjahres für sich entscheiden konnte - ein Kunststück, das zuvor lediglich der US-Amerikanerin Maureen Connolly 1953, der australischen Rekord-Grand-Slam-Siegerin Magaret Smith Court 1970 sowie den Herren Donald Budge (1938) und Rod Laver (1962 und 1969) gelang - holte Graf als erste Akteurin überhaupt im selben Jahr olympisches Einzel-Gold. Der Golden Slam war geboren.

33 Gegnerinnen stellten sich der deutschen Sport-Legende auf dem Weg zu ihrem Meisterstück in den Weg, 33 Mal verließ Graf den Platz als Siegerin. Die unglaubliche Überlegenheit der "Gräfin" wird aber erst richtig deutlich, wenn man einen Blick auf die Ergebnisse wirft.

Nur drei Sätze gab Graf überhaupt aus der Hand, 16 Durchgänge gewann sie zu null - im Finale der French Open demontierte sie die Weißrussin Natasha Zvereva sogar mit 6:0 und 6:0. Insgesamt bestritt Graf 1988 75 Einzel auf der Tour, nur dreimal verlor sie.

"Es ist fantastisch"

"Was soll ich machen? 0:6, 0:6 in einem Grand-Slam-Finale zu verlieren, ist die Hölle. Aber ich bin Sportlerin und versuche immer, das beste Tennis aus mir herauszukitzeln", entschuldigte sich Graf nach der Partie gegen Zvereva. Das sie als erste und bis dato einzige Spielerin der Open Era eine Endspiel ohne Satzverlust gewann, schien der Rechtshänderin beinahe unangenehm zu sein. 

Mit großem Stolz erfüllt Graf hingegen ihr Gold-Coup: "Die Goldmedaille bei Olympia zu gewinnen, ist eine andere Erfahrung, als ein Grand Slam zu gewinnen. Und ich muss sagen, dass ich das etwas höher bewerte", gab Graf 2012 zum Besten. "Das ist etwas, was nicht viele Leute nach mir erreichen werden. Es ist fantastisch", ließ sie bereits unmittelbar nach ihrem Erfolg verlauten - sie sollte recht behalten. 


Der Weg von Steffi Graf zum Golden Slam:

Australian Open:

1. Runde: Amy Johnson (Norwegen) 6:3, 5:1
2. Runde: Janine Thompson (Australien) 6:0, 6:1
3. Runde: Cammy Macgregor (USA) 6:1, 6:2
Achtelfinale: Catarina Lindqvist (Schweden) 6:0, 7:5
Viertelfinale: Hana Mandlikova (Australien) 6:2, 6:2
Halbfinale: Claudia Kohde-Kilsch (Deutschland) 6:2, 6:3
Finale: Chris Evert (USA) 6:1, 7:6 (3)

French Open:
1. Runde
: Nathalie Guerree (Frankreich) 6:0, 6:4
2. Runde: Ronni Reis (USA) 6:1, 6:0
3. Runde: Susan Sloane-Lundy (USA) 6:0, 6:1
Achtelfinale: Nathalie Tauziat (Frankreich) 6:1, 6:3
Viertelfinale: Bettina Fulco-Viella 6:0, 6:1
Halbfinale: Gabriela Sabatini 6:3, 7:6 (3)
Finale: Natalia Zvereva (Sowjetunion) 6:0, 6:0

Wimbledon:

1. Runde: Hu Na (USA) 6:0, 6:0
2. Runde: Karine Quentrec Eagle (Frankeich) 6:2, 6:0
3. Runde: Terry Phelps (USA) 6:3, 6:1
Achtelfinale: Mary-Joe Fernandez (USA) 6:2, 6:2
Viertelfinale: Pascale Paradis-Mangon (Frankreich) 6:3, 6:1
Halbfinale: Pam Shriver (USA) 6:1, 6:2
Finale: Martina Navratilova (USA) 5:7, 6:2, 6:1

US Open:

1. Runde: Elizabeth Minter (Australien) 6:1, 6:1
2. Runde: Manon Bollegraf (Niederlande) 6:1, 6:0
3. Runde: Nathalie Herreman (Frankreich) 6:0, 6:1
Achtelfinale: Patty Fendick (USA) 6:4, 6:2
Viertelfinale: Katerina Maleeva (Bulgarien) 6:3, 6:0
Halbfinale: Chris Evert (USA) kampflos
Finale: Gabriela Sabatini (Argentinien) 6:3, 3:6, 6:1

Olympische Spiele Seoul:

1.Runde: Freilos
2. Runde: Leila Meshki (Sowjetunion) 7:5, 6:1
Achtelfinale: Catherine Suire (Frankreich) 6:3, 6:0
Viertelfinale: Larissa Savchenko (Sowjetunion) 6:2, 4:6, 6:3
Halbfinale: Zina Garrison (USA) 6:2, 6:0
Finale: Gabriela Sabatini (Argentinien) 6:3, 6:2

Marc Affeldt

China
Qinwen Zheng
Q. Zheng
2
6
6
Kroatien
Donna Vekić
D. Vekić
0
2
3
16:30
Sa, 03.08.
Beendet
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