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Der Fall Kaepernick: Wie rassistisch ist die NFL?

Colin Kaepernick weigerte sich während der Hymne zu stehen
Colin Kaepernick weigerte sich während der Hymne zu stehen
Foto: © getty, Ezra Shaw
21. September 2017, 07:40
sport.de
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Eigentlich war Colin Kaepernick der Superstar der San Francisco 49ers. Dann machte er den Mund auf und begann Missstände anzusprechen. Eigentlich kein Problem. Eigentlich. Nun ist der Quarterback arbeitslos.

Es ist Mittwoch, der 23. August 2017. Knapp tausend Menschen haben sich in der Park Avenue in New York versammelt. Sie rufen "Boykott, Boykott!" und halten Schilder hoch auf denen Dinge zu lesen sind wie: "Stoppt diese Ungerechtigkeit!" Gerichtet sind die Sprechchöre an die Männer und Frauen im Haus mit der Nummer 345. Dort hat die NFL ihre Büros.

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Und dort sollen sie verantwortlich sein für die Arbeitslosigkeit von Colin Kaepernick. Dafür, dass kein Team den 29-Jährigen unter Vertrag nimmt.

Doch es sind auch andere Botschaften, die die Demonstration durchdringen. Kritik an Donald Trump ist ebenso gegenwärtig wie die Black-Lives-Matter-Bewegung. Und irgendwie ist ja auch alles miteinander verwoben.

Der Rassismus, den die USA bis heute nicht überwunden haben, die Krise, in der sich die NFL befindet, und der Präsident, der für viele nicht akzeptabel ist.

Im Draft fast übersehen

Angefangen hatte alles mit ihm: Colin Rand Kaepernick. Der Spielmacher kam 2011 via Draft in die NFL. Gewählt hatten ihn die 49ers aber erst in der zweiten Runde an Position 36.

Dort werden Spieler gezogen, deren Tauglichkeit allgemein angezweifelt wird. Doch auch im hochentwickelten amerikanischen Scouting-System schlüpft hin und wieder ein Rohdiamant durch. Einer wie Kaepernick.

Der Quarterback war zunächst nur die Nummer zwei hinter Alex Smith, sah in seiner ersten Spielzeit kaum Minuten. Seine Chance kam in Woche zehn der zweiten Saison: Smith zog sich eine Gehirnerschütterung zu und musste vom Feld. "Kap" nutzte die Gelegenheit - und wie. Er behielt den Platz als Starter, führte die 49ers in die Playoffs und schließlich ins Endspiel.

Wovon viele NFL-Profis ihre Karriere lang träumen, Kaepernick benötigte nur zehn Spiele, um es zu erreichen: den Super Bowl. Dort verlor San Francisco knapp gegen die Baltimore Ravens. Dennoch war es ein großer Erfolg für das Team.

In der darauffolgenden Spielzeit verpassten die 49ers eine erneute Teilnahme erst in den Conference Finals, dem Halbfinale. Kaepernicks vierte Spielzeit in der Bay Area verlief enttäuschend. Das Team verpasste die Playoffs. Es folgten eine Schulterverletzung und mehrere Umbrüche. Kaepernick verlor den Platz als Starter.

Trump: "Neues Land suchen"

Inmitten des Trubels begann Kaepernick mit seinem stillen Protest. Während der Nationalhymne saß er auf der Bank, statt zu stehen. Die ersten beiden Spiele fiel es nicht auf. Erst in Woche drei sah ein Reporter den einstigen Star, wie er auf der Bank sitzen blieb. "Ich stehe nicht auf, um Stolz auf eine Flagge für ein Land zu zeigen, das schwarze und farbige Menschen unterdrückt", erklärte Kaepernick. Ein Eklat.

San Franciscos Polizeigewerkschaft drohte mit einem Boykott der 49ers-Spiele, sollte Kaepernick ohne Strafe davonkommen. Der damalige Präsidentschaftskandidat Donald Trump empfahl dem Sportler, sich "ein neues Land" zu suchen.

Das ist nun ein Jahr her. Seitdem hat sich etwas geändert. Kaepernick steht nicht mehr in Diensten der 49ers. Er verließ den Klub am Saisonende, wäre allerdings wohl ohnehin entlassen worden.

Noch immer hat der einstige Superstar keinen neuen Job. Sportliche Aspekte können es nicht sein. Zu viele Teams haben Quarterbacks verpflichtet, die sportlich weit unter Kaepernicks Niveau agieren.

Im hauptsächlich republikanischen NFL-Milieu sind Teambesitzer üblicherweise weiße Geschäftsmänner (nur ein Owner ist nicht weiß). Sie wollen das politische Minenfeld nicht betreten, fürchten Fanproteste.

NFL wird politischer

Stattdessen tun dies nun andere Spieler. Die Zahl der Profis, die während der Hymne knien, sitzen oder auf andere Art protestieren, wächst stetig. Andere werden noch deutlicher: Spieler wie Michael Bennett, der Opfer von Polizeigewalt wurde. Der früh anfing, ebenfalls zu knien und der seine weißen Kollegen zuletzt in die Pflicht nahm. Der Defensive End wünschte sich Statements von Superstars wie Aaron Rodgers und Tom Brady.

Und die lieferten. "Ich denke, er sollte bei einem Klub im Kader stehen", verkündete Rodgers mit Blick auf die sportlichen Fähigkeiten von Kaepernick. "Ich denke, aufgrund seiner Proteste tut er es nicht." Ähnlich äußerte sich auch Brady: "Ich hoffe, er bekommt eine Chance. Seine Fähigkeiten stehen außer Frage."

Auch bei Teilen der Fans findet ein Umdenken statt. Vielen ist klar, dass der heilige Nationalsport die Augen vor der amerikanischen Realität nicht länger verschließen kann. Der Protest in New York war kein Einzelfall. Auch in Chicago gingen Menschen unlängst für Kaepernick auf die Straße.

Colin Kaepernick steht zwar momentan nicht auf dem Feld. Weg ist er allerdings nicht. Ganz im Gegenteil: Sein stiller Protest ist lauter als je zuvor.

Simon Lürwer

Week 13
  • Spielplan
  • Tabelle
Detroit Lions
Detroit Lions
Lions
24
0
14
7
3
Green Bay Packers
Green Bay Packers
Packers
31
3
14
14
0
19:00
Do, 27.11.
Beendet
Dallas Cowboys
Dallas Cowboys
Cowboys
31
7
10
3
11
Kansas City Chiefs
Kansas City Chiefs
Chiefs
28
14
0
0
14
22:30
Do, 27.11.
Beendet
Baltimore Ravens
Baltimore Ravens
Ravens
14
7
0
7
0
Cincinnati Bengals
Cincinnati Bengals
Bengals
32
3
9
14
6
02:20
Fr, 28.11.
Beendet
Philadelphia Eagles
Philadelphia Eagles
Eagles
15
0
3
6
6
Chicago Bears
Chicago Bears
Bears
24
7
3
0
14
21:00
Fr, 28.11.
Beendet
Cleveland Browns
Cleveland Browns
Browns
8
0
8
0
0
San Francisco 49ers
San Francisco 49ers
49ers
26
7
3
7
9
19:00
So, 30.11.
Beendet
Indianapolis Colts
Indianapolis Colts
Colts
16
0
6
7
3
Houston Texans
Houston Texans
Texans
20
3
7
3
7
19:00
So, 30.11.
Beendet
Carolina Panthers
Carolina Panthers
Panthers
31
14
3
7
7
Los Angeles Rams
Los Angeles Rams
Rams
28
7
14
0
7
19:00
So, 30.11.
Beendet
Miami Dolphins
Miami Dolphins
Dolphins
21
7
9
0
5
New Orleans Saints
New Orleans Saints
Saints
17
0
0
8
9
19:00
So, 30.11.
Beendet
New York Jets
New York Jets
Jets
27
0
7
7
13
Atlanta Falcons
Atlanta Falcons
Falcons
24
0
7
10
7
19:00
So, 30.11.
Beendet
Tampa Bay Buccaneers
Tampa Bay Buccaneers
Buccaneers
20
0
10
7
3
Arizona Cardinals
Arizona Cardinals
Cardinals
17
0
3
7
7
19:00
So, 30.11.
Beendet
Tennessee Titans
Tennessee Titans
Titans
3
3
0
0
0
Jacksonville Jaguars
Jacksonville Jaguars
Jaguars
25
7
11
7
0
19:00
So, 30.11.
Beendet
Seattle Seahawks
Seattle Seahawks
Seahawks
26
0
13
6
7
Minnesota Vikings
Minnesota Vikings
Vikings
0
0
0
0
0
22:05
So, 30.11.
Beendet
Los Angeles Chargers
Los Angeles Chargers
Chargers
31
7
0
14
10
Las Vegas Raiders
Las Vegas Raiders
Raiders
14
0
7
0
7
22:25
So, 30.11.
Beendet
Pittsburgh Steelers
Pittsburgh Steelers
Steelers
7
0
7
0
0
Buffalo Bills
Buffalo Bills
Bills
26
0
3
13
10
22:25
So, 30.11.
Beendet
Washington Commanders
Washington Commanders
Commanders
26
0
7
7
6
6
Denver Broncos
Denver Broncos
Broncos
27
3
10
7
0
7
02:20
Mo, 01.12.
n.V.
Beendet
New England Patriots
New England Patriots
Patriots
33
17
13
0
3
New York Giants
New York Giants
Giants
15
0
7
0
8
02:15
Di, 02.12.
Beendet
AFC East
#MannschaftMannschaftMannschaftSp.SNUHeimAuswärtsDivConfPunkteDiff.%
1New England PatriotsNew England PatriotsPatriotsNE1311205:26:03:06:2351:241110.846
2Buffalo BillsBuffalo BillsBillsBUF128405:13:32:25:3337:25978.667
3Miami DolphinsMiami DolphinsDolphinsMIA125704:31:42:22:6247:286-39.417
4New York JetsNew York JetsJetsNYJ123902:51:40:32:6246:315-69.250
AFC North
#MannschaftMannschaftMannschaftSp.SNUHeimAuswärtsDivConfPunkteDiff.%
1Baltimore RavensBaltimore RavensRavensBAL126603:43:22:14:4289:293-4.500
2Pittsburgh SteelersPittsburgh SteelersSteelersPIT126604:32:32:15:3281:289-8.500
3Cincinnati BengalsCincinnati BengalsBengalsCIN124802:42:43:14:4280:374-94.333
4Cleveland BrownsCleveland BrownsBrownsCLE123902:41:50:42:6194:270-76.250
AFC South
#MannschaftMannschaftMannschaftSp.SNUHeimAuswärtsDivConfPunkteDiff.%
1Jacksonville JaguarsJacksonville JaguarsJaguarsJAX128404:24:22:15:2292:25339.667
2Indianapolis ColtsIndianapolis ColtsColtsIND128406:12:32:16:3357:249108.667
3Houston TexansHouston TexansTexansHOU127504:23:34:16:2263:19865.583
4Tennessee TitansTennessee TitansTitansTEN1211100:71:40:50:9170:328-158.083
AFC West
#MannschaftMannschaftMannschaftSp.SNUHeimAuswärtsDivConfPunkteDiff.%
1Denver BroncosDenver BroncosBroncosDEN1210206:04:22:16:2284:21866.833
2Los Angeles ChargersLos Angeles ChargersChargersLAC128405:23:24:07:2277:25225.667
3Kansas City ChiefsKansas City ChiefsChiefsKC126605:11:51:23:4305:23273.500
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NFC East
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1Philadelphia EaglesPhiladelphia EaglesEaglesPHI128404:24:22:27:3270:24921.667
2Dallas CowboysDallas CowboysCowboysDAL126514:12:43:13:4351:3429.542
3Washington CommandersWashington CommandersCommandersWAS123902:41:51:11:6262:323-61.250
4New York GiantsNew York GiantsGiantsNYG1321102:30:81:31:8279:367-88.154
NFC North
#MannschaftMannschaftMannschaftSp.SNUHeimAuswärtsDivConfPunkteDiff.%
1Chicago BearsChicago BearsBearsCHI129304:15:21:26:2313:3076.750
2Green Bay PackersGreen Bay PackersPackersGB128314:24:13:06:2294:22668.708
3Detroit LionsDetroit LionsLionsDET127504:23:31:34:4350:27476.583
4Minnesota VikingsMinnesota VikingsVikingsMIN124801:43:42:22:5224:281-57.333
NFC South
#MannschaftMannschaftMannschaftSp.SNUHeimAuswärtsDivConfPunkteDiff.%
1Tampa Bay BuccaneersTampa Bay BuccaneersBuccaneersTB127503:24:32:05:3279:301-22.583
2Carolina PanthersCarolina PanthersPanthersCAR137604:23:42:15:3247:297-50.538
3Atlanta FalconsAtlanta FalconsFalconsATL124802:32:51:33:4243:276-33.333
4New Orleans SaintsNew Orleans SaintsSaintsNO1221001:51:51:22:7182:295-113.167
NFC West
#MannschaftMannschaftMannschaftSp.SNUHeimAuswärtsDivConfPunkteDiff.%
1Los Angeles RamsLos Angeles RamsRamsLAR129305:14:22:14:3334:210124.750
2Seattle SeahawksSeattle SeahawksSeahawksSEA129304:25:12:25:3350:217133.750
3San Francisco 49ersSan Francisco 49ers49ersSF139403:26:24:18:2307:26938.692
4Arizona CardinalsArizona CardinalsCardinalsARI123901:52:40:43:6265:303-38.250
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