Deutschlands nächste Motorsporthoffnung Maximilian Günther hat ausgerechnet beim Heimspiel am Nürburgring wohl auch die letzten Chancen auf seinen ersten Titel in der Formel-3-Europameisterschaft verspielt. Der 20-Jährige vom Prema Powerteam fand auch in der Eifel keine Mittel gegen das britische Supertalent Lando Norris und setzte damit eine wochenlange Negativserie fort.
Günther verpasste zunächst mit den Plätzen 13 und 12 die Punkte, wurde auch im abschließenden Rennen nur Siebter und fiel damit weit hinter Norris zurück. Der erst 17-Jährige vom Carlin-Team feierte am Wochenende zwei Siege und einen zweiten Platz, er führt in der Gesamtwertung nun schon mit 73 Zählern Vorsprung auf Günther (381:308) - und der ist damit in den verbleibenden sechs Rennen auf mehrere Ausfälle oder große Fehler seines Rivalen angewiesen.
Günthers Prema-Teamkollege Mick Schumacher (18) fuhr am Wochenende nur einmal in die Punkte, der Rookie wurde zum Auftakt am Samstag Achter. Der Sohn des Formel-1-Rekordweltmeisters Michael Schumacher ist in der Gesamtwertung mit 83 Punkten Elfter.
"Sprachlos nach dem Qualifying"
Nach großen Problemen in den verregneten Qualifying-Sessions waren vor allem die Rennen zwei und drei für Günther schon vor dem Start beinahe verloren: Am Sonntag startete er jeweils aus dem hinteren Feld und konnte nur noch Schadensbegrenzung betreiben. "Ehrlich gesagt, war ich sprachlos nach dem Qualifying, ich hatte fast überhaupt keinen Grip", sagte Günther: "Irgendetwas lief ganz falsch, aber ich kann es nicht ändern." Beim vielversprechenden Auftaktrennen hatte den Deutschen zudem eine unverschuldete Kollision um wertvolle Punkte gebracht.
Der letzte Sieg für Günther, der seine dritte Saison in der Formel 3 absolviert und die Formel 1 anpeilt, liegt nun bereits zehn Wochen zurück. Schon bei sieben Rennen in Serie punktete er schlechter als Lando Norris. Der britische Rookie bestätigt indes seinen guten Ruf in diesem Jahr voll und ganz. Norris ist Vertragspilot des Formel-1-Traditionsrennstalls McLaren und beeindruckte zuletzt sogar im Rahmen der offiziellen Tests auf dem Hungaroring in einem aktuellen Boliden. Wie auch bei seinen deutschen Rivalen Günther und Schumacher ist die Königsklasse das Ziel des Teenagers, und sein Aufstieg scheint nur eine Frage der Zeit.
In den kommenden Wochen macht die Formel 3 in Spielberg/Österreich (23./24. September) und zum Finale auf dem Hockenheimring (14./15. Oktober) Station.