Nach einem Sturz auf der 17. Etappen der diesjährigen Tour de France musste Marcel Kittel die große Frankreichrundfahrt am Mittwoch von Schmerzen geplagt beenden. Im Interview stand der Sprint-Star danach Rede und Antwort.
Marcel Kittel, wie groß ist die Enttäuschung nach diesem bitteren Aus bei der Tour de France?
Marcel Kittel: Naja, meine fünf Siege sind und bleiben außergewöhnlich. Dieser Sturz so kurz vor Paris ist eine große, große Enttäuschung. Dazwischen liegt wohl die Wahrheit. Der Stolz auf die Erfolge und der Spaß, den wir als Team hatten, wird die Enttäuschung irgendwann überwiegen.
Sie hatten vor dem Sturz schon mit einer Erkältung zu kämpfen. Hätten Sie diese schwere Alpen-Etappe vielleicht auch ohne den Sturz nicht überstanden?
Es wäre so oder so hart gewesen, aber das Gruppetto hätte ich mir schon zugetraut, das war möglich. Aber nach dem Crash war es unmöglich. Ich bin nicht bei 100 Prozent wegen der kleinen Erkältung, dann kam noch der Crash. Es gibt für mich kein Happy End bei dieser Tour.
Wie ist dieser Sturz passiert, war er unvermeidlich?
Es war nach knapp 20 Kilometern auf der rechten Straßenseite. Ich konnte nichts machen, bin einfach gefallen und auf der Straße aufgewacht. Ich habe viel Haut abgeschürft und meine Hüfte ist geschwollen, aber ich denke, es ist keine ernste Verletzung.
Wann haben Sie gemerkt, dass es nicht reicht?
Es war unten am Croix de Fer. Du musst an diesem Berg einfach auch Kraft haben auf dem Pedal, und die hatte ich nicht mehr. Ich habe gemerkt, es ist aussichtslos. Ich habe dann nach Absprache mit dem Team meine Kollegen Julien Vermote und Fabian Sabatini weggeschickt, damit sie wenigstens im Zeitlimit bleiben. Es ist jetzt nun mal so, aber ich bleibe positiv.


