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Letzter WM-Feinschliff für Becken-Stars

Marco Koch muss für die WM noch zulegen
Marco Koch muss für die WM noch zulegen
Foto: © getty, Chung Sung-Jun
18. Juli 2017, 12:41

Die ersten Beckenschwimmer sind in der WM-Stadt Budapest angekommen. Die wenigen Stars um Marco Koch arbeiten noch in der Heimat an ihren Problemen.

Mit der Ankünft des ersten Trosses am Dienstag in Budapest steigt auch bei den Beckenschwimmern das WM-Fieber. Die drei Medaillenanwärter lassen aber noch auf sich warten. Weltmeister Marco Koch sowie die beiden Weltjahresbesten Philip Heintz und Franziska Hentke holen sich bis Samstag im Trainingscamp in Heidelberg den letzten Schliff.

Einen Tag später beginnen die Beckenwettbewerbe in der Duna Aréna. Bundestrainer Henning Lambertz sieht sein Mini-Team von nur 14 Schwimmern für den Saisonhöhepunkt im Jahr eins nach der Olympia-Enttäuschung gerüstet: "Im Trainingslager ist alles gut verlaufen, wir hatten am Olympiastützpunkt optimale Bedingungen. Aber jetzt freuen wir uns auf Budapest."

Koch noch auf Formsuche

Die erste WM-Medaille für den Deutschen Schwimm-Verband, das Bronze der Turm-Synchronspringer Patrick Hausding und Sascha Klein im letzten gemeinsamen Wettkampf, haben die Beckenschwimmer im Trainingscamp verfolgt. Mit einer Medaille als Endbilanz wäre auch Lambertz zufrieden, denn hinter seinen Topschwimmern stehen ein paar Fragezeichen.

Titelverteidiger Marco Koch zeigte sich zuletzt weit von seiner Topform entfernt, die internationale Konkurrenz vor allem aus Japan war über 200 m Brust schon deutlich schneller als der Darmstädter. Durch das vermehrte Krafttraining ist Koch zwar stärker geworden, aber er hat dadurch ein wenig das Gefühl für das Wasser verloren.

"Er ist Vollprofi und tut alles, damit er sich bestmöglich präsentiert. Aber es wird sehr schwer, seinen Titel zu verteidigen", sagt Lambertz, der seinem Vorschwimmer nach verpasster WM-Norm mit einer Ausnahmeregelung mit nach Budapest nimmt.

Trainer kritisiert Terminierung

Die benötigte Philip Heintz nicht mal im Ansatz. Der 200-m-Lagenschwimmer war bei der DM vor einem Monat in Berlin deutschen Rekord (1:55,76 Minuten) geschwommen. Mit dieser Weltklassezeit wäre dem Olympia-Sechsten in Budapest eine Medaille fast sicher. Aber kann der Heidelberger diese Form halten?

Sein Heimtrainer Michael Spiekermann hat da große Zweifel und kritisierte die Terminierung der WM-Qualifikation. "Ich kann gar nicht verstehen, dass man schon so da rangeht", entgegnet Bundestrainer Lambertz: "Diese zeitlichen Abstände sind bekannt und sie werden beherrscht von den Trainern und Sportlern, deswegen gehe ich davon aus, dass er das auf jeden Fall nochmal schaffen kann."

Nochmal etwas steigern muss sich Franziska Hentke, wenn sie über 200 m Schmetterling das WM-Podest stürmen möchte. Die Europameisterin aus Magdeburg führt zwar nach wie vor die Weltrangliste an (2:06,18), doch das ist ihr "völlig egal". Denn: "Ich weiß, dass ich mit der Zeit in Budapest keine Medaille gewinne."

Graf mit Finalchancen

In großen Wettbewerben mit international starker Konkurrenz zeigte Hentke öfters Nerven, so auch beim enttäuschenden Halbfinal-Aus bei Olympia in Rio. Finalchancen werden auch der Berlinerin Lisa Graf über 200 m Rücken eingeräumt.

Die U23-Schwimmer um die Freistilhoffnungen Damian Wierling und Poul Zellmann, die schon am Dienstag mit der Anreise in ihr WM-Abenteuer gestartet sind, sollen in Budapest möglichst neue Saisonbestzeiten schwimmen und Erfahrungen sammeln.

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