Sauber ist beim Grand Prix von Aserbaidschan 2017 in Baku mit einem weiteren Punktgewinn in die Ära nach dem Abschied von Teamchefin Monisha Kaltenborn gestartet.
Die Schweizer, die sich um Ex-Renault-Rennleiter Frederic Vasseur als Nachfolger bemühen, haben derzeit eine vorübergehende Doppelspitze. Teammanager Beat Zehnder und Technikchef Jörg Zander leiten die Geschicke der Mannschaft aus Hinwil kommissarisch.
"Wir haben halt noch keinen neuen Teamchef", sagt Pascal Wehrlein, der sich in Baku den zehnten Rang gesichert hatte. "Es ist schon anders ohne Teamchef, vor allem ohne Monisha. Aber so ist es nun einmal." Er stehe nach wie vor mit der Österreicherin in Kontakt, wisse aber über die Hintergründe der Trennung auch nicht mehr. "Wir machen es hier genauso wie in Baku: Jeder konzentriert sich auf seinen Job und holt das Beste heraus."
"Wenn Entscheidungen von höchster Stelle gefragt sind, dann werden Beat oder Jörg diese treffen. So wird es am diesen Wochenende auch wieder sein. Bis es einen neuen Teamchef gibt", erklärt der Deutsche, der mit dem bisherigen Verlauf der Formel-1-Saison 2017 zufrieden ist. "Im vergangenen Jahr wurden nur zwei Punkte geholt", blickt Wehrlein zurück. Nun habe er nach sechs Rennen - zwei verpasste Wehrlein verletzungsbedingt - bereits fünf Zähler auf dem Konto.
"Fünf Punkte sind mehr als gedacht"
"Vor dem Start in dieses Jahr wusste ich überhaupt nicht, was ich zu erwarten habe. Nach meiner Verletzungspause hatte ich zuerst keine Ahnung, wie sich alles darstellen wird und ob man besser als 2016 abschneiden kann. Wenn ich es mir jetzt anschaue, dann bin ich zufrieden", so der Mercedes-Zögling. "Fünf Punkte sind mehr als gedacht, zumindest auf Basis der Vorjahresergebnisse. Und ich will im weiteren Verlauf des Jahres noch zulegen und weitere Zähler holen."
"Wir müssen immer darauf hoffen, von Ausfällen oder Problemen anderer Teams zu profitieren. Es wäre schön, wenn wir auch punkten könnten, wenn alle normal zu Ende fahren. Das ist aber zurzeit nicht der Fall", schätzt Wehrlein die Gemengelage realistisch ein. Haas, Renault und Toro Rosso könne man nicht gefährden. "Wir sind auf Platz neun der Konstrukteure. Ich kann mir kaum vorstellen, dass wir unter den aktuellen Bedingungen weiter nach vorn kommen können."

