Am kommenden Samstag startet die 104. Auflage der Tour de France. Das bedeutendste Radrennen der Welt sorgte in seiner Historie für fantastische Statistiken. sport.de hat die wichtigsten Zahlen zusammengestellt.
Die meisten Siege
Gleich vier Fahrer teilen sich den Spitzenplatz der Tour-Rekordsieger. Jacques Anquetil (Frankreich), Eddy Merckx (Belgien), Bernard Hinault (Frankreich) und Miguel Indurain (Spanien) gewannen die Frankreichrundfahrt fünfmal in ihrer glanzvollen Karriere. Bis vor wenigen Jahren lag der US-Amerikaner Lance Armstrong noch auf dem Sonnenplatz der Statistik. Nach der Enthüllung seiner Dopingpraktiken wurden ihm seine sieben Tour-Siege jedoch aberkannt.
Jüngste Tour-Sieger
Die größte deutsche Rundfahrhoffnung Emanuel Buchmann hat eigentlich keine Chance auf den Tour-Sieg. Sollte er es rein theoretisch doch schaffen, wäre er mit seinen jungen 23 Jahren aber nicht einmal in der Nähe des Rekords für den jüngsten Sieger der großen Schleife. Dieser Rekord gehört dem Franzosen Henri Cornet, der bei der zweiten Auflage 1904 im Alter von erst 19 Jahren triumphierte. Vielleicht wird dieser Uralt-Rekord niemals gebrochen.
Älteste Tour-Sieger
Manchmal ist es mit Radrennfahrern wie mit einem guten Wein: mit dem Alter werden sie besser. Das bewies 1922 der Belgier Firmin Lambot, der im hohen Radsportalter von 36 Jahren noch die Tour gewann. Der Bestmarke kam der Australier Cadel Evans 2011 mit seinem Rundfahrt-Triumph im Alter von 34 Jahren am nächsten.
Die meisten Tage im Gelben Trikot
Es ist das begehrteste Trikot der Radsportwelt: das Maillot jaune! Beinahe jeder Fahrer wäre schon über einen einzigen Tag in Gelb glücklich. Der vielleicht beste Fahrer aller Zeiten, Eddy Merckx, durfte es gleich 111 Mal überstreifen. Dahinter folgen Bernard Hinault (79), Miguel Indurain (60) und Jacques Aquentil (52). Bei der am Samstag startenden Auflage könnte Christopher Froome nicht nur seinen vierten Tour-Sieg einfahren, sondern auch seine Tage im Gelben Trikot (aktuell 43) hochschrauben. Der einzige deutsche Tour-Sieger Jan Ullrich trug das Maillot jaune an insgesamt 18 Tagen.
Die engsten Entscheidungen
Über 3285 Kilometer auf 21 Etappen quälten sich die Tour-Teilnehmer 1989 von Luxemburg nach Paris. Am Ende trennten Sieger Greg LeMond und den Zweitplatzierten Laurent Fignon nur haarscharfe acht (!) Sekunden. Ähnlich knapp waren die Entscheidungen 2007, als Alberto Contador und Cadel Evans 23 Sekunden trennten, und 2006, als Óscar Pereiro 32 Sekunden vor dem Deutschen Andreas Klöden lag.
Die meisten Etappensiege
Auch diese Statistik führt wie selbstverständlich "der Kannibale", Eddy Merckx, an. 34 Mal drückte sich der Belgier als Erster über die Ziellinie. Dahinter folgen Sprinter Mark Cavendish mit 30 und Bernard Hinault mit 28 Etappensiegen.
Die meisten deutschen Etappensiege
Im Gesamtranking liegt der erfolgreichste deutsche Etappenjäger Erik Zabel mit zwölf Siegen auf dem 15. Platz. Zu seinen erfolgreichsten Jahren in Frankreich zählen 1997 und 2001, als er je dreimal als Erster die Arme hochreißen durfte. Seinen Spitzenplatz könnte er jedoch in diesem Jahr einbüßen, sollte André Greipel zuschlagen. Der "Gorilla" steht aktuell bei elf, sein ebenfalls startender Sprintkonkurrent Marcel Kittel bei neun Etappensiegen. Beide könnten Zabels Rekord also sehr gefährlich werden.
Die schnellsten Sprintkönige
Besagter Erik Zabel war der beste Sprinter seiner Zeit. Von 1996 bis 2001 sammelte er Grüne Trikots wie andere Leute Briefmarken und krönte sich sechsmal in Folge zum besten Sprinter der Tour de France. Nur zwei weitere Deutsche stehen ebenfalls in derselben Liste. Olaf Ludwig (1990) und Rudi Altig (1962) gewannen das Maillot vert je einmal. Kein anderer Fahrer holte je mehr Grüne Trikots als Zabel. In diesem Jahr könnte Publikumsliebling Peter Sagan nach seinen Erfolgen von 2012 bis 2016 jedoch zum Deutschen aufschließen.
Die stärksten Kletterer
Das Gepunktete Trikot ging satte sieben Mal an den Franzosen Richard Virenque, der von 1994 bis 1997 und 1999, 2003 und 2004 erfolgreich war. Ähnlich oft schlugen nur der Spanier Federico Bahamontes und der Belgier Lucien van Impe mit je sechs Titeln zu. Ein Deutscher holte das Maillot à pois rouges nie. Marcel Wüst durfte es im Jahr 2000 allerdings fünf Tage überstreifen. Auch Jens Voigt (4 Tage) und Fabian Wegmann (4 Tage) schnupperten kurzzeitig am gleichen Stoff.
Die Statistiken
Die meisten Siege
Jacques Anquetil (Frankreich) 1957, 1961, 1962, 1963, 1964
Eddy Merckx (Belgien) 1969, 1970, 1971, 1972, 1974
Bernard Hinault (Frankreich) 1978, 1979, 1981, 1982, 1985
Miguel Indurain (Spanien) 1991, 1992, 1993, 1994, 1995
Die häufigsten Gewinner des Grünen Trikots
6 Erik Zabel (Berlin/Telekom) 1996, 1997, 1998, 1999, 2000, 2001
5 Peter Sagan (Slowakei) 2012, 2013, 2014, 2015, 2016
4 Sean Kelly (Irland) 1982, 1983, 1985, 1989
3 u.a. Jan Janssen (Niederlande) 1964, 1965, 1967
Eddy Merckx (Belgien) 1969, 1971, 1972
Die häufigsten Gewinner des Gepunkteten Trikots (Bergwertung)
7 Richard Virenque (Frankreich) 1994 bis 1997, 1999, 2003, 2004
6 Federico Bahamontes (Spanien) 1954, 1958, 1959, 1962 bis 1964
Lucien Van Impe (Belgien) 1971, 1972, 1975, 1977, 1981, 1983
3 Julio Jiménez (Spanien) 1965, 1966, 1967
2 u.a. Felicien Vervaecke (Belgien) 1935, 1937
Gino Bartali (Italien) 1938, 1948
Fausto Coppi (Italien) 1949, 1952
Die meisten deutschen Etappensiege (insgesamt 83 Siege)
12 Erik Zabel: 1995/2, 1996/2, 1997/3, 2000/1, 2001/3, 2002/1
11 André Greipel: 2011/1, 2012/3, 2013/1, 2014/1, 2015/4, 2016/1
9 Marcel Kittel: 2013/4, 2014/4, 2016/1
8 Rudi Altig: 1962/3, 1964/1, 1966/3, 1969/1
7 Jan Ullrich: 1996/1, 1997/2, 1998/3, 2003/1