Andre Ward hat beim Rückkampf gegen den Russen Sergey Kovalev seine WM-Titel im Halbschwergewicht verteidigt. In der Nacht zum Sonntag gewann der US-Amerikaner in Las Vegas, nachdem der Ringrichter den Kampf in der achten Runde abgebrochen hatte.
Was war geschehen? Nach einem intensiven Schlagabtausch in den ersten sieben Runden lag der 33-jährige Ward auf den Stimmzetteln der Punktrichter knapp vor seinem ein Jahr älteren Gegner. In Runde acht erwischte der amtierende IBF-, WBA- und WBO-Champion den Russen mit einer strammen rechten Gerade am Kinn und legte mit einem rechten Haken nach.
Die beiden Treffer zeigten Wirkung: Kovalev taumelte und wich von seinem Gegner zurück, kassierte dann aber in der Ringecke zwei, drei heftige Körpertreffer, und sackte in die Ringseile, ohne dabei zu Boden zu gehen. Der Ringrichter brach den Kampf angesichts des hilf- und wehrlos wirkenden Kovalevs jedoch mit noch 31 Sekunden auf der Runden-Uhr ab. TKO und Sieg in der achten Runde für Ward.
Bullshit! Kovalev klagt über Tiefschläge
Sieben Monate nach dem umstrittenen Punktsieg von Ward, geht auch der Rückkampf nicht ohne Kontroverse über die Bühne. Im Anschluss an das abrupte Ende war Kovalev empört über die Entscheidung des Ringrichters Tony Weeks, den Kampf in dieser Situation abzubrechen. Er hätte weiter boxen können und die Entscheidung des Unparteiischen sei "verrückt" gewesen, sagte der Unterlegene nach dem Fight. Außerdem habe ihm sein Gegenüber in der Ringecke "Tiefschläge verpasst, die der Ref nicht geahndet hat. Das ist Bullshit!", polterte Kovalev weiter. Zeitlupen belegen, dass der Russe mit seinen Behauptungen nicht ganz Unrecht hat. Der ehemalige Champion hofft nun auf einen dritten Kampf.
Ward (31-0, 16 KOs )bleibt auch in seinem 19. Jahr als Prof weiter unbesiegt. Auf die Frage, welche Ziele der Olympia-Sieger von 2004 sich als nächstes setzen würde, antwortete er: "Als nächstes? Cruiserweight? Heavyweigt? Ich habe große Träume. Alles ist möglich, wenn Gott dir beisteht."
