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Klosterhalfen mischt die Szene auf

Konstanze Klosterhalfen startet bisher richtig durch
Konstanze Klosterhalfen startet bisher richtig durch
Foto: © getty, Alexander Scheuber
09. Juni 2017, 14:10

Konstanze Klosterhalfen gilt als neuer Stern am deutschen Leichtathletik-Himmel. Die Leverkusenerin wird als das wohl größte nicht in Afrika geborenen Lauf-Talent gehandelt.

Wenn die Scheinwerfer angehen und der Startschuss knallt, wird aus der sonst so zurückhaltenden Konstanze Klosterhalfen eine Rennmaschine. Dann zeigt die erst 20-Jährige, warum sie als neuer Stern am deutschen Leichtathletik-Himmel gilt. Die zierliche Läuferin versteckt sich nicht, rennt frech und lässt sich auch von großen Namen nicht einschüchtern.

"Ich versuche, mich auf mich zu konzentrieren und mir zu sagen: 'Ich habe gut trainiert, ich habe alles gemacht, was ich machen konnte. Jetzt kann ich nur noch laufen'", sagt Klosterhalfen, der am Donnerstagabend beim Diamond-League-Meeting in Rom ihr nächster Coup gelungen war.

In 3:59,30 Minuten rannte die Sportstudentin über ihre Lieblingsstrecke 1500 m auf Rang drei der "ewigen" deutschen Bestenliste, seit der Wende hatte keine deutsche Athletin mehr die Vier-Minuten-Marke geknackt. Experten halten die Leverkusenerin schon für das womöglich größte nicht in Afrika geborene Talent der Geschichte.

Großes Lob vom Cheftrainer

Unbekümmert, zielstrebig und eine große Zukunft vor sich - auch der Deutsche Leichtathletik-Verband weiß, was er an dem Phänomen "Koko" Klosterhalfen hat. "Sie ist eine außergewöhnlich talentierte Athletin. Das ist auch nötig, um so laufen zu können", sagt Cheftrainer Idriss Gonschinska: "Sie hat einfach Lust aufs Laufen, will sich zeigen und sucht ihre Chance. Sie hat den Instinkt, im richtigen Moment das Richtige zu machen. Das zeichnet sie als besondere Athletin aus."

Wie besonders Klosterhalfen ist, zeigt ein Blick in die Statistik. Mit 20 Jahren und 110 Tagen gelang ihr als jüngster Läuferin der Geschichte das Triple, die 800 m unter zwei Minuten (1:59,65), die 1500 m unter vier und die 5000 m (14:51,38) unter 15 Minuten gelaufen zu sein.

Letztes Jahr bereits in Rio dabei

Druck oder zu hohe Erwartungen scheint das Multitalent nicht zu kennen. "Darüber mache ich mir nicht so viele Gedanken. Man kann nicht mehr tun, als zu trainieren, sein Bestes zu geben und dranzubleiben. Dann kann man auch ganz viel erreichen", sagt Klosterhalfen, die als DLV-Küken auch schon bei den Olympischen Spielen in Rio dabei war.

Klosterhalfen hat früher auch Ballett gemacht, geturnt, sie spielt Querflöte und Klavier, arbeitete schon als Model und ist Ministrantin in ihrer Heimatgemeinde. Doch ihr Herz gehört der Leichtathletik, ihre Kaltschnäuzigkeit ist eine ihrer großen Stärken. "Ich bin im Vorhinein immer nervöser, als wenn ich dann laufe. Im Rennen hat es bisher immer ganz gut geklappt", sagt Klosterhalfen. Da ist sie eine Maschine.

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