Noch ein Sieg fehlt den Pittsburgh Penguins zur erfolgreichen Titelverteidigung in der NHL. Beim 6:0 in Spiel fünf gegen die Nashville Predators führte Superstar Sidney Crosby die Regie, Tom Kühnhackl blieb wieder nur die Zuschauerrolle.
Tom Kühnhackl hatte unfreiwillig eine hervorragende Perspektive auf die Sidney-Crosby-Gala - wieder einmal. Der deutsche Nationalspieler sah von der Tribüne aus, wie der Superstar der Pittsburgh Penguins die Nashville Predators entzauberte. Beim 6:0 in Spiel fünf des Stanley-Cup-Finals ließ Crosby all seine Klasse aufblitzen und führte den Titelverteidiger bis auf einen Sieg an den erneuten Triumph.
Drei Vorlagen lieferte der Penguins-Kapitän zu den Toren von Justin Schultz (2.), Conor Sheary (22.) und Phil Kessel (29.). Crosby holte mit einer grandiosen Einzelaktion die Strafzeit heraus, die zum ersten Powerplay und dem Treffer von Schultz führte. Crosby sorgte permanent für Verwirrung in der Defensive der Predators und überflügelte mit nun 20 Scorerpunkten allein in Finalspielen die Penguins-Legende Mario Lemieux.
"Sidney bedeutet uns alles. Er ist ein Gewinner und besonders stark, wenn es darauf ankommt", sagte Verteidiger Schultz. Kühnhackl lobte den einzigartig talentierten Olympiasieger von 2010 und 2014 zuletzt als "Arbeitstier. Er ruht sich nicht auf Erfolgen aus und ist eine besondere Führungspersönlichkeit".
Scharmützel mit P.K. Subban
Aber Crosby, der in den Playoffs noch die x-te Gehirnerschütterung wegstecken musste, versteht nicht nur die Finessen des Spiels wie kein Zweiter, er weiß sich auch zu wehren. Als Nashvilles Verteidiger P.K. Subban, mit dem er sich ein viel beachtetes Privatduell im Finale liefert, sein Bein fast wie beim Ringen blockierte, drückte er dessen Kopf mehrfach aufs Eis, als stehe dort eine Sahnetorte. "Das ist Eishockey, nur Eishockey", sagte Subban dazu lapidar.
Crosby wurde außerdem vorgehalten, er habe im zweiten Drittel eine Trinkflasche aufs Eis geworfen, was ungeahndet blieb, aber eigentlich mit einer Zeitstrafe sanktioniert wird. "Ich habe die Flasche nicht geworfen. Ich habe ein Geste gemacht, dann ist sie mir aus der Hand gerutscht", sagte der 29-Jährige. In der Tat deutete Crosby gleich zu den Schiedsrichtern, um sich zu entschuldigen. Im Scherz meinte er noch: "Ich habe schon einen stärkeren Arm." Die Flasche war nicht wirklich weit geflogen.
Schultz: "Waren richtig heiß"
Crosby zog in jeder Beziehung die Aufmerksamkeit auf sich an diesem Abend in Pittsburgh, der eine regelrechte offensive Explosion der Penguins bot. Bryan Rust (7.), Evgeni Malkin (20.) und Ron Hainsey (37.) trugen noch zum klaren Sieg bei, Goalie Matt Murray entschärfte 24 Predators-Schüsse für seinen zweiten Shutout in den Playoffs. "Wir waren richtig heiß", sagte Schultz, und Crosby ergänzte: "Wir hatten einen ganz starken Start."
Pittsburgh kann in der Nacht zu Montag (2:00 Uhr MESZ) in Nashville seinen fünften Titelgewinn perfekt machen. Crosby aber warnte vor Selbstzufriedenheit. "Das Wichtigste ist, dieses Momentum zu nutzen. Wir müssen begreifen, dass wir gegen ein hoch motiviertes Team spielen werden, es ist noch nicht vorbei", sagte er. Gelingt der entscheidende Erfolg, wird auch Kühnhackls Name auf den Cup eingraviert. Die Bedingungen dafür hat der Landshuter erfüllt, auch wenn er gerade nur zusehen darf.





































