Die in den letzten Wochen erfolglose Kanadierin Eugenie Bouchard hat beim WTA-Turnier in Madrid einen Prestigeerfolg gelandet. Die 23-Jährige setzte sich in der ersten Runde in einem brisanten Duell gegen die Russin Maria Sharapova nach einem Tennis-Krimi in 2:51 Stunden mit 7:5, 2:6, 6:4 durch.
Bouchard hatte jüngst eine lebenslange Sperre für die ehemalige Dopingsünderin Sharapova gefordert und damit ihren Unmut darüber geäußert, dass die wegen Meldoniummissbrauchs für 15 Monate lang gesperrte Russin seit ihrer Rückkehr auf die Tennisbühne von den Veranstaltern mit Wildcards ausgestattet wird.
Dies war in der Vorwoche in Stuttgart und nun auch in der spanischen Hauptstadt der Fall. Auch für das Turnier in Rom (ab 15. Mai) hat die 30-Jährige eine Wildcard erhalten.
"Sie ist eine Betrügerin. Und ich finde, einer Betrügerin sollte es in keinem Sport erlaubt sein zu spielen", hatte Bouchard am Rande des Turniers Ende April in Istanbul geäußert.
Intensive Schlacht mit hohem Tempo
Die Auslosung in Madrid brachte die beiden Spielerinnen dann zufällig in der ersten Runde zusammen.
Die Partie auf dem nach Manolo Santana benannten Court war von Beginn an von hohem Tempo geprägt. Sharapova versuchte permanent, Druck auf ihre Kontrahentin aufzubauen. Diese antwortete mit einer starken Defensiv-Leistung und setzte ihrerseits einige Nadelstiche.
In Satz drei schien Bouchard Nervenflattern zu bekommen. Zwei 40:0-Führungen bei Aufschlag Sharapova gab sie aus der Hand. Doch auch die Russin vergeigte drei Breakchancen in Folge.
Beim Stande von 5:4 setzte Sharapova schließlich mehrere Bälle knapp ins Aus. Bouchard wehrte im allerletzten Spiel noch einmal zwei Breakbälle ab und macht das Match zu.
Bouchard nun gegen Kerber
Für die 23-Jährige aus Montreal, die in der Weltrangliste auf Platz 60 abgerutscht ist, war es der erste Erfolg überhaupt im fünften Aufeinandertreffen mit der ehemaligen Nummer eins Sharapova.
Bouchard trifft im Achtelfinale des Sandplatz-Event in der spanischen Hauptstadt nun auf Angelique Kerber. Die Kielerin schlug in Runde zwei die Tschechin Katerina Siniakova 6:2, 1:6, 7:5 und setzte sich damit wieder an die Spitze der Weltrangliste.