Seit wenigen Tagen erst ist Anthony Joshua nach der Ringschlacht gegen Wladimir Klitschko neuer Schwergewichts-Weltmeister der Verbände WBA, WBO und IBF. Sollte es zu einem sofortigen Rückkampf gegen den Ukrainer kommen, müsste der Brite wohl eine bittere Pille schlucken - und einen seiner Titel direkt wieder abgeben.
Laut IBF-Statuten ist Anthony Joshua verpflichtet, seinen nächsten Kampf gegen den Bulgaren Kubrat Pulev zu bestreiten. Jenen Boxer, der im November 2014 durch K.o. in der fünften Runde gegen Wladimir Klitschko verlor. Pulev ist derzeit die Nummer zwei im IBF-Ranking und hat demnach die Möglichkeit, den Champion herauszufordern. Eine Chance, die das Pulev-Lager wohl wahrnehmen will.
"Sein Pflicht-Herausforderer ist Kubrat Pulev und wir werden vermutlich schon in dieser Woche eine Benachrichtigung schicken, damit die Verhandlungen beginnen können", erklärte Lindsey Tucker, Vorsitzender der IBF, gegenüber dem Portal "boxingscene".
Titel-Verlust keine Überraschung
Sollte Joshua einen Kampf gegen den Bulgaren ablehnen, droht ihm das gleiche Schicksal wie Tyson Fury. Auch der Ex-Weltmeister hatte seinen Gürtel nur wenige Tage nach dem Sieg gegen Wladimir Klitschko abgeben müssen, da er zum Rückkampf gegen den Ukrainer verpflichtet war und nicht gegen den damaligen IBF-Pflicht-Herausforderer Vyacheslav Glazkov antreten wollte/konnte.
Sollte Wladimir Klitschko seine Rückkampf-Klausel ziehen, würde Joshua den ersten von drei WM-Gürteln schon vor dem nächsten Gongschlag verlieren. Für das Joshua-Lager kommt die Nachricht nicht wirklich überraschend. Promoter Eddie Hearn hatte bereits erklärt, dass es schwer werden würde, den IBF-Gürtel zu behalten. Sollte das Szenario eintreten, würde es in einem möglichen Rückkampf zwischen Joshua und Klitschko "nur" um die Titel der WBA und WBO gehen.
