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Tops & Flops: Verkehrte Welt bei Mercedes

Bottas feiert, Hamilton gratuliert: Bahnt sich da ein neues Kräfteverhältnis bei den Silberpfeilen an?
Bottas feiert, Hamilton gratuliert: Bahnt sich da ein neues Kräfteverhältnis bei den Silberpfeilen an?
Foto: © getty, Mark Thompson
01. Mai 2017, 13:38
sport.de
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Für einen Fahrer bedeutete der Große Preis von Russland den bisherigen Karrierehöhepunkt: Valtteri Bottas fuhr in seinem 81. Grand Prix zum ersten Sieg. Seinen Teamkollegen und Dreifach-Weltmeister Lewis Hamilton stellte der Finne komplett in den Schatten. Doof für den Zuschauer: Nach einem rasanten Start gab es so gut wie keine Positionskämpfe. sport.de präsentiert drei Gewinner und Verlierer.

Die Gewinner des Wochenendes:

1. Valtteri Bottas. Von wegen Nummer zwei im Team. Am gesamten Rennwochenende in Sotschi untermauerte der Mercedes-Pilot, dass er gegen Lewis Hamilton nicht nur hinterher fährt. Er dominierte seinen Stallkollegen sowohl im Qualifying als auch im Training und jubelte am Ende hochverdient über seinen ersten Grand-Prix-Sieg. 

Bottas war dabei zu keinem Zeitpunkt des Rennens anzumerken, dass er im Vergleich zu allen anderen drei Spitzenfahrern von Mercedes und Ferrari der mit Abstand unerfahrenste ist. Mit großer Sicherheit und Ruhe spulte der 27-Jährige seine Runden ab. Auch in der Schlussphase des Rennens, als ihn Verfolger Vettel mit tollen Rundenzeiten noch unter Druck setzte, behielt der Finne die Nerven und reihte sich am Ende in die große Siegertradition seines Heimatlandes ein. 

2. Nico Hülkenberg. Im weiterhin unterlegenen Renault-Werksauto machte der 29-Jährige einen ordentlichen Job. Während sein Teamkollege Jolyon Palmer bisher eher mit Crashes und Ausfällen von sich reden macht, fuhr der Deutsche immerhin schon zum zweiten Mal nacheinander in die Punkteränge. Dass er dabei erneut beide Piloten von Toro Rosso und Haas hinter sich ließ, wird Renault-Boss Cyril Abiteboul besonders freuen.

In Sotschi sicherte sich "Hulk" mit einer speziellen Taktik seinen achten Platz. Satte 40 Runden blieb er mit seinem ersten Satz Reifen draußen, nachdem er am Start zunächst zwei Positionen eingebüßt hatte. Durchaus riskant, aber am Ende zahlte sich der XXL-Stint auf Ultrasoft-Reifen aus.

Hülkenberg selbst freute sich: "Am Ende des ersten Stints war von den Reifen wirklich nicht mehr viel übrig, aber wir konnten damit unser Ziel erreichen."

3. Lance Stroll. Der Neuling muss zwar immer noch auf seine ersten WM-Punkte warten, doch immerhin feierte der Teenager eine andere, wichtige Premiere: Nach drei Ausfällen zu Saisonbeginn erreichte der Kanadier im vierten WM-Lauf zum ersten Mal die Ziellinie. Zwar unterlief Stroll direkt nach dem Start ein Fahrfehler, der beinahe in einen Crash mit Hülkenberg mündete.

Doch im Anschluss daran lieferte der Rookie eine stabile Performance ab und fuhr im Laufe des Rennens noch von Platz 15 auf Platz 11 nach vorne. So wird es nur eine Frage der Zeit sein, ehe Stroll sich über die ersten Pünktchen freuen darf.


Die Verlierer des Wochenendes:

1. Lewis Hamilton. Dass das Alphatier schon im vierten Rennen der Saison klar im Schatten seines neuen Teamkollegen stehen würde, war nach den ersten Stationen in diesem Jahr nicht zu erwarten. Nach zwei zweiten und einem ersten Platz verpasste der Ex-Champion zum ersten Mal in dieser Saison das Podium.

Egal ob auf einer Runde oder bei den Longterms: Hamilton fuhr in Russland hinter Bottas her.

Hamiltons Erklärung: "Ab der fünften Runde überhitzte das Auto. Ich hätte mit den anderen mithalten können, aber so musste ich um mindestens eine Sekunde pro Runde langsamer fahren."

So wies der Brite nach 52 Sotschi-Runden satte 36 Sekunden Rückstand auf Bottas bei dessen Sieg-Premiere auf. Es blieb nur die faire Gratulation im Parc Ferme.

2. Felipe Massa. Zweimal hatte der Routinier am Rennsonntag schlichtweg Pech. Gleich zwei Reifenschäden seiner Pirelli-Pneus verhinderten zum dritten Mal in dieser Saison einen sechsten Platz. Vor allem der zweite Schaden war aus Massa-Sicht besonders ärgerlich. Zehn Runden vor Schluss musste der Brasilianer Platz sechs aufgeben, nachdem er seinen Reifen nach Überfahren eines Wrackteils ramponiert hatte. 

Dass Massa mit seinem zumindest fragwürdigen Überrundungsmanöver gegen Bottas und Vettel, als er in der letzten Runde zunächst nur seinen Ex-Teamkollegen passieren ließ, brachte dem Oldie den Unmut von Ferrari ein. Dem ehemaligen Vize-Weltmeister war's egal: "Ich bin mir ziemlich sicher, dass er Vallteri in der letzten Runde ohnehin nicht mehr gepackt hätte." Eine unnötige Aktion war es dennoch.

3. Der Formel-1-Fan. Von wegen Spektakel am Schwarzen Meer! Mit Ausnahme der ersten Runde war der Russland-Grand-Prix für den unparteiischen Zuschauer langweilig. Auf der Strecke gab es so gut wie keine Überholmanöver.

Nachdem die ersten Positionen bezogen wurden, fanden an der Rennspitze überhaupt keine Platzkämpfe mehr statt. Sinnbildlich dafür war das einsame Rennen des Max Verstappen, der 51 Runden lang als Fünfter seine Runden abspulte.

Da wollen wir bei den ersten Europa-Rennen in Barcelona und Monte Carlo aber bitte mehr sehen!

Fahrerwertung

#FahrerTeamPunkte
1GroßbritannienLando NorrisMcLaren390
2AustralienOscar PiastriMcLaren366
3NiederlandeMax VerstappenRed Bull Racing341
4GroßbritannienGeorge RussellMercedes AMG F1 Team276
5MonacoCharles LeclercFerrari214

Russland GP 2017

1FinnlandValtteri Bottas1:28:08.743h
2DeutschlandSebastian Vettel+0.617s
3FinnlandKimi Räikkönen+11.000s
4GroßbritannienLewis Hamilton+36.320s
5NiederlandeMax Verstappen+1:00.416m

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