Der Urschrei von "Maskenmann" und Torjäger Simon Terodde nach dem Abpfiff war bis in die oberste Tribünenreihe zu hören, während Hannes Wolf ein leises Lächeln auf sein Gesicht zauberte. Das Ballyhoo um die Trennung von Weltmeister Kevin Großkreutz, eine 49-minütige Unterzahl - all' das steckte der VfB Stuttgart beim 1:1 (1:1) beim Herbstmeister Eintracht Braunschweig mit Kampfgeist und Leidenschaft weg.
"In dieser schwierigen Situation nicht zu verlieren, war dann fast schon ein Gewinn", sagte der Coach der Schwaben. Fünf Siege in Folge hatte seine Truppe in den vergangenen Wochen eingefahren, da konnte sich der Spitzenreiter das Remis beim Verfolger locker leisten.
Zumal die Gäste mit einer Attitüde agierten, die keinen Zweifel daran ließ, dass man spätestens im Mai den "Betriebsunfall Bundesliga-Abstieg" korrigiert haben möchte. Selbst auf dem schwer zu bespielenden, arg durchweichten Rasen des Eintracht-Stadions gingen die spielerischen Fähigkeiten der Stuttgarter niemals vollständig verloren.
Wolf: "Haben großen Respekt vor der Liga"
Dennoch wies Wolf voreilige Prognosen bezüglich des sofortigen Wiederaufstiegs mit Verve zurück: "Wir haben großen Respekt vor der Liga, in der wir spielen. Und es sind noch 33 Punkte für jede Mannschaft zu vergeben." Aber die Tabellensituation des VfB ist durchaus kommod: Sechs Punkte beträgt der Vorsprung auf Relegationsrang drei, gar sieben Zähler auf einen Nicht-Aufstiegsplatz.
Auf die Diskussion darüber, was ohne den Platzverweis für Innenverteidiger Marcin Kamiński (41.) möglich gewesen wäre, wollten sich die Spieler überhaupt nicht einlassen. "Wir haben uns reingeworfen, wir haben gefightet und sind zufrieden mit dem Punkt", formulierte Timo Baumgartl und Torhüter Mitch Langerak, der einen Foulelfmeter von Mirko Boland (32.) abwehrte, ergänzte: "Gegen Braunschweig war es nicht einfach zu spielen."
Lieberknecht ist nicht unzufrieden
Eine Beurteilung, aus der der Tabellenvierte die Hoffnung saugte, bis zum letzten Spieltag Tuchfühlung zur Aufstiegsoption zu behalten. Trainer Torsten Lieberknecht jedenfalls ließ Kritik an seinen Schützlingen nicht zu.
"Die Moral war toll und wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht. Aber einen Tabellenführer schlägt man eben nur, wenn man fehlerfrei spielt", sagte der Fußballlehrer. Und meinte damit den verunglückten Rückpass von Außenverteidiger Ken Reichel, den Stuttgarts Carlos Mané schon nach 131 Sekunden zur Führung genutzt hatte.



























