Bayern Münchens Trainer Carlo Ancelotti zahlt für seine "Stinkefinger"-Aktion gegen Fans von Hertha BSC eine freiwillige Spende in Höhe von 5000 Euro an die DFB-Stiftung. Eine Sperre oder weitere Sanktionen muss der Italiener nicht befürchten.
Wie der deutscher Rekordmeister am Dienstagmittag mitteilte, stellt der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes das Verfahren gegen Ancelotti ein. Der DFB hatte Ancelotti nach den Vorkommnissen zu einer Stellungnahme aufgefordert.
"Grundsätzlich halten wir die menschliche Reaktion mit der Geste von Carlo Ancelotti auf die üble Spuckattacke für emotional nachvollziehbar", hieß es in der Mitteilung der Münchner.
Der DFB bestätigte kurze Zeit später, dass das Verfahren gegen Ancelotti "mit Zustimmung des DFB-Sportgerichts eingestellt" worden sei. Die Spende erfolgt an die Sepp-Herberger-Stiftung.
Der Italiener war nach dem 1:1-Unentschieden des FCB im Berliner Olympiastadion von einem Hertha-Anhänger bespuckt worden und ließ sich aus diesem Grunde zur "Stinkefinger"-Geste hinreißen.
Ancelotti hatte für seinen Aussetzer bereits von vielen Kollegen aus der Liga Unterstützung erfahren. "Ich kann den Kollegen absolut verstehen. Es ist respektlos, wenn man angespuckt wird. Keiner hat gerne die Spucke eines anderen im Gesicht. Die Hemmschwelle in den Stadien wird deutlich geringer", sagte etwa Gladbachs Trainer Dieter Hecking.
Wenn man gar nichts mehr machen dürfe "und als Aushängeschild dastehen muss, wird's auf die Dauer ein wenig unlustig. Ich denke auch, dass man da anders reagieren kann, aber es ist zumindest menschlich verständlich", meinte Kölns Trainer Peter Stöger. Auch Augsburgs Manager Stefan Reuter positionierte sich in "Sky90" für den Bayern-Coach. "Wenn du bespuckt wirst, ist es sehr schwer, dich unter Kontrolle zu haben. Er weiß heute selber, dass sich das nicht gehört, aber in diesem Moment war das einfach die Reaktion. Wir sollten das wieder vergessen", sagte der Weltmeister von 1990.




























