Bayer Leverkusen hat dank eines historischen Tores von Karim Bellarabi und eines Doppelpacks von Chicharito seinen Aufwärtstrend fortgesetzt und eine gelungene Generalprobe für die Königsklasse gefeiert.
Bellarabi leitete das verdiente 3:1 (2:0) der Mannschaft von Trainer Roger Schmidt beim FC Augsburg mit dem 50.000 Treffer der Bundesliga-Geschichte ein.
Der Nationalspieler traf knapp 54 Jahre nach dem Premierentor des Dortmunders Timo Konietzka (24. August 1963) in der 23. Minute zur umjubelten Führung. Kai Havertz hatte präzise vorbereitet. Der 17-Jährige deutete nicht nur in dieser Szene sein großes Talent an.
Javier "Chicharito" Hernández erhöhte in der 40. Minute mit seinem zehnten Saisontor auf 2:0. Dominik Kohr verkürzte (60.), ehe erneut Chicharito (65.) nach einem erneut brillantem Pass des starken Havertz traf.
"An den Gegentoren waren wir stark beteiligt"
"Wir haben bis auf die erste Viertelstunde in der zweiten Halbzeit ein überragendes Spiel gemacht und verdient gewonnen", erklärte ein zufriedener Bayer-Torwart Bernd Leno nach dem Schlusspfiff bei "Sky". Jubiläums-Torschütze Bellarabi sagte: "Ich freue mich erstmal über die drei Punkte. Ich habe die Zahl gar nicht im Kopf gehabt, freue mich jetzt aber über dieses besondere Tor."
FCA-Coach Manuel Baum haderte vor allem mit dem schnellen Gegentreffer, der in seinen Augen die Entscheidung bedeutete: "Wir haben das 1:3 genau in unserer Drangphase kassiert, sonst wäre vielleicht noch was möglich gewesen. An den ersten beiden Gegentoren waren wir stark beteiligt. Wir wollten nach der Pause mutiger auftreten. Ich war mir sicher, dass noch etwas für uns drin ist. Nach dem 1:3 war es aber vorbei."
Gegenüber Roger Schmidt sagte nach der Partie: "Die ersten beiden Tore waren gut herausgespielt, einmal über die Außenposition und dann über das Zentrum. Nach dem Anschlusstreffer haben wir dann aber wieder in die Spur gefunden und letztlich verdient gewonnen. Havertz hat die Gabe, gute Entscheidungen zu treffen. Deshalb spielt er für uns. Wir wollen ihn aber nicht zu hoch loben. Jetzt freuen wir uns richtig auf Atlético."
FCA-Negativserie hält
Nach den anhaltenden Diskussionen um den umstrittenen Schmidt kam der zweite Liga-Sieg in Folge nach dem 3:0 gegen Frankfurt für Leverkusen zur rechten Zeit. Am Dienstag steht für Bayer, das in der Liga wieder halbwegs den Anschluss an die internationalen Plätze findet, im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League ein echter Härtetest gegen den spanischen Spitzenklub Atlético Madrid bevor.
Beim Team von Manuel Baum geht dagegen die Kurve nach der zweiten Niederlage hintereinander wieder nach unten. Der FCA setzte zudem seine Negativserie gegen Bayer fort. Auch im zwölften Ligaspiel gelang kein Sieg, dafür setzte es die achte Niederlage - und dies trotz Kampf und Willen verdient. Leverkusen zeigte die bessere Spielanlage und war vor allem effektiver.
900. Auswärtstor der Werkself
Die erste Chance hatte der Augsburger Georg Teigl (6.). Er ersetzte Jonathan Schmid, der wegen muskulärer Probleme passen musste. Zudem fehlte beim FCA Jeffrey Gouweleeuw (Rücken). Schmidt musste seine Innenverteidigung umbauen. Tin Jedvaj und Aleksandar Dragović spielten für Jonathan Tah (Faserriss) und Ömer Toprak (gelbgesperrt). In Bedrängnis geriet Bayer aber in Halbzeit eins nur selten.
Die Werkself war indes bemüht, nach vorne zu spielen. So verpasste Havertz die Führung (7.), als er freistehend am glänzend reagierenden Marwin Hitz scheiterte. Auch Kevin Kampl (20.) und erneut Havertz (23.) fanden in dem Schweizer ihren Meister, der dann gegen Bellarabi aber keine Abwehrchance hatte. Auch beim 900. Auswärtstor der Werkself durch Chicharito wurde der FCA-Keeper von seinen Vorderleuten im Stich gelassen.
Bender verletzt ausgewechselt
Der FCA kam vor 25.010 Zuschauern nur gelegentlich vor das Leverkusener Tor, doch dann wurde es gefährlich: Ja-Cheol Koo (18. und 34.) vergab jedoch zweimal.
Kurz vor der Pause musste bei Bayer Kapitän Lars Bender wegen muskulärer Probleme passen. Bayer verlor dadurch die Ordnung, der FCA erhöhte kurzzeitig den Druck. Nachdem Raúl Bobadilla noch an Leno gescheitert war, traf kurz darauf Kohr nach toller Vorarbeit von Takashi Usami. Doch Leverkusen schlug eiskalt zurück.





























