Es ist bislang nicht wirklich die Saison von Fabian Schär. Noch in der letzten Spielzeit kam der Schweizer bei der TSG 1899 Hoffenheim auf 24 Einsätze, wurde im Sommer von verschiedenen Klubs gejagt. Sogar Arsenal soll ihn beobachtet haben. Doch nun hat sich das Blatt gewendet. Sechs magere Spiele durfte der Innenverteidiger bestreiten, nur eines davon über die vollen 90 Minuten.
Mittlerweile sitzt Schär sogar oft nur auf der Tribüne, eine unschöne Situation für den Nationalspieler. Es sei "brutal bitter", sagte der 25-Jährige gegenüber dem Schweizer "Blick" und schob nach: "Ein Gefühl, das ich noch nie in meinem Leben verspürte. Etwas zwischen großer Enttäuschung und Hilfslosigkeit."
Der Abwehrspieler versteht seine Herausstellung durch Coach Julian Nagelsmann nicht. "Der Trainer hat seine Sichtweise, die muss ich akzeptieren, aber nicht teilen. Ich habe im Training und bei der Nationalmannschaft aus meiner Sicht sehr gute Leistungen gezeigt", betonte Schär und teilte weiter gegen den 29-Jährigen aus: "Ich hätte mir ein wenig mehr Vertrauen und Kommunikation gewünscht."
Zudem gefällt dem Schweizer sein Standing in der deutschen Medienlandschaft nicht. Nach seiner Einwechslung gegen RB Leipzig sei er zum Beispiel dafür verurteilt worden, dass er einen Ball abgefälscht habe. Für Schär nicht zu begreifen: "Bei diesem Tor kann ich null und nichts dafür. Trotzdem werde ich in den Medien sehr vorschnell hart kritisiert. Das ist für mich sehr unverständlich, aber anscheinend braucht man immer einen Buhmann."
Winterwechsel geplatzt
Der 25-Jährige habe mit Hoffenheim im Winter über seine Zukunft diskutiert. Doch auf einen gemeinsamen Nenner sei man nicht gekommen. "Wir haben offen gesprochen, es war einfach schwierig mit einer Ausleihe", schilderte Schär die Gespräche über ein mögliches Engagement bei einem anderen Verein und fügte an: "Man wollte mich verkaufen, aber im Winter ist es schwer für die Klubs, eine größere Summe zu bezahlen. Viele Klubs budgetieren Transfers für den Sommer."
Somit bleibt dem Schweizer, dessen Vertrag bei der TSG noch bis 2019 läuft, nur die Chance, sich weiter aktiv anzubieten. "Die Situation ist sicher nicht zufriedenstellend. Aber ich richte mich lieber daran auf, dass ich zuletzt vor meiner Verletzung zwei Mal eingewechselt wurde. Ich möchte alles im Training geben und höchstprofessionell arbeiten", sagte Schär, das sei sein Anspruch. "Dennoch will jeder Spieler spielen und das ist mir wichtig, daher habe ich mich auch mit einem möglichen Wechsel beschäftigt."