Suche Heute Live
Eisschnelllauf
Artikel teilen

Eisschnelllauf

WM kurios: Topzeiten dank Rückenwind?

Sven Kramer fühlte bei der WM ungewöhnlichen Rückenwind
Sven Kramer fühlte bei der WM ungewöhnlichen Rückenwind
Foto: © getty, Atsushi Tomura
09. Februar 2017, 20:46

Erst beglückwünschten die Athleten den kanadischen Eismeister Mark Messer aus Calgary für das Wundereis, das er in der nagelneuen Eisschnelllauf-Arena von Gangneung für die Einzelstrecken-Weltmeisterschaft produziert hatte. Dann hagelte es Kritik.

Die Misstöne kamen selbst von Ausnahmeläufer Sven Kramer, der über 5000 m seinen achten Streckensieg in der Superzeit von 6:06,82 Minuten feierte. Er verpasste seinen 2007 in der Höhe von Calgary aufgestellten Weltrekord (6:03,32) nur knapp.

Kramer erklärte, er habe sich über die gute Zeit gewundert und gedacht, permanent Rückenwind zu fühlen. Auch die neue 3000-m-Weltmeisterin Ireen Wüst war von den Zeiten überrascht. In der Tat produzierten an der Hallendecke angebrachte Ventilatoren Rückenwind. Nach Kramers Ansicht kam dieser zumindest kräftiger gebauten Athleten zugute. Sein etwas leichterer Konkurrent Jorrit Bergsma hatte demnach Nachteile.

Ventilatoren zur Temperatur-Regulierung?

"In der Leichtathletik bestehen Regeln, die sagen, dass bei zu viel Rückenwind Weltrekorde nicht anerkannt werden. Ich finde, dass die ISU das auch einführen muss. Windmesser gibt es im Eisschnelllauf noch nicht. Die müsste es für die Chancengleichheit jedoch geben", sagte der Champion. "Abgesehen davon ist das Eis hier sehr gut - und ich bin es auch", meinte Kramer selbstbewusst.

Laut Eismeister Mark Messer haben die Ventilatoren eine ganz andere Aufgabe. Sie sorgen dafür, dass das Eis nicht zu kalt wird. "Die warme Luft wird nach unten gedrückt, sonst ist es in der Halle genauso kalt wie auf dem Eis, etwa fünf bis 6 Grad. Man kann jedoch den Ventilatorenwind den Sportlern nicht direkt ins Gesicht oder senkrecht auf die Eisfläche blasen. Dann erhält man Wärmestellen auf dem Eis. Der Grund dafür, dass die Ventilatoren notwendig sind, ist ein Konstruktionsfehler", erläuterte Messer.

Newsticker

Alle News anzeigen