Suche Heute Live
Bundesliga
Artikel teilen

Bundesliga
Fußball
(M)

Mit Humor und Ehrgeiz: Nagelsmann will mehr

Julian Nagelsmann ist seit einem Jahr Cheftrainer in Hoffenheim
Julian Nagelsmann ist seit einem Jahr Cheftrainer in Hoffenheim
Foto: © getty, Alex Grimm
09. Februar 2017, 11:53

Ein Reporter einer Schülerzeitung wollte von Julian Nagelsmann mal wissen, ob 1899 Hoffenheim deutscher Meister werde könne. Die Antwort war typisch für den Trainer-Aufsteiger: locker, aber präzise, humorvoll und dennoch den Fragesteller ernst nehmend. "Theoretisch ja. Von den Regeln her dürften wir das. Aber das wird schwer."

Den Titel werden die Kraichgauer wohl so schnell nicht holen, unter Nagelsmann hat die TSG jedoch einen beachtlichen Aufschwung genommen. Zu seinem einjährigen Dienstjubiläum treten seine Hoffenheimer am Sonntag (15.30 Uhr) beim VfL Wolfsburg an.

Dass der Tabellenfünfte in der Rückrunde einbricht, kann sich derzeit kaum jemand vorstellen. Eher dass die TSG erstmals die Teilnahme am Europapokal erreicht. Verantwortlich dafür ist in erster Linie "Der Junior-Chef", der nur ein Jahr brauchte, um die Liga aufzumischen - wie der "Kicker" diese Woche titelte. Für Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp ist Nagelsmann "nicht nur ein ungewöhnlicher Trainer und ungewöhnlich jung", er hält den mit 29 Jahren jüngsten Chefcoach der Bundesliga-Historie auch für "außergewöhnlich intelligent".

Nagelsmann: Taktik-Fuchs mit Humor

Geradeaus, manchmal ein bisschen schnoddrig, aber immer im rechten Moment auch relativierend - so tritt Nagelsmann bisher auf. Sein Witze gehen nicht auf Kosten anderer, da nimmt er sich lieber selbst auf die Schippe ("Ich hab eh schon Geheimratsecken bis zum Himmel"). Sein Ehrgeiz ist mit Sicherheit ähnlich ausgeprägt wie bei seinen Hoffenheimer Vorgängern Ralf Rangnick und Markus Gisdol. Ihn zeichnet jedoch auch der nötige Schuss Lockerheit aus.

Nagelsmann ist wie die Generation Thomas Tuchel ein Taktik-Nerd, aber er sagt auch: "Taktik macht 35, vielleicht 40 Prozent aus. Der Rest ist vor allem Teamführung." Der "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" verriet er, dass er selbst einen Coach habe (der nicht aus dem Fußball kommt), "mit dem ich zusammenarbeite, um mich weiter zu entwickeln": Lerntheorie, Motivation, Teamführung. "Ich mache viel aus meiner Überzeugung und Intuition heraus. Ich verstelle mich nicht." Auch deshalb wirkt er weit weniger verbissen als Trainerkollegen wie Tuchel, Roger Schmidt oder Gisdol.

Nagelsmann legt Wert auf Abwechslung

Sein Training ist überaus abwechslungsreich und anspruchsvoll. Manchmal, erklärte er, überfordere er die Spieler bewusst. Um sie dann auch regelmäßig einfach nur kicken zu lassen ohne groß nachzudenken. Nagelsmann kommen morgens im Bad nach eigenen Angaben die besten Spielideen, die er auf einem Schmierzettel notiert. Er hat seine "Prinzipien des Konterspiels" - die er natürlich nicht verrät.

Immerhin, so viel erklärte Nagelsmann mal: Er will von seinen Profis, dass sie lieber Passoptionen versperren und Bälle erlaufen als sich in Zweikämpfe mit ungewissem Ausgang verwickeln. Und er versucht ihnen zu vermitteln, dass sie in der Offensive mit zwei statt einem Ballkontakt agieren, um Fehler zu minimieren. Über den Trainingsplatz lässt er schon mal eine Drohne fliegen, um anschließend die Videos auszuwerten und seinen Schützlingen vorzuführen.

Spieler blühen unter Nagelsmann auf

Das Ergebnis all dessen ist ein attraktives Spiel mit konsequentem Pressing. "Eklig", beschrieb die "Süddeutsche Zeitung", sei das Auftreten der einst so braven Hoffenheimer geworden. Neuzugänge wie Torjäger Sandro Wagner, "ein Drecksack im besten Sinne" laut Nagelsmann, oder Abwehrchef Kevin Vogt und auch der Wandel von Nationalspieler Sebastian Rudy zum "aggressive Leader" verkörpern dies.

Sportchef Alexander Rosen lobte die "permanente Unzufriedenheit, das Verlangen nach mehr", was Nagelsmann bei Rudy und Co. geweckt hat. Der Trainer-Novize schafft es zudem, den gesamten Kader bei Laune zu halten: Steven Zuber, Benjamin Hübner und Mark Uth sind Beispiele dafür, dass fast jeder jederzeit in die Mannschaft rücken kann.

1,72 Punkte hat Nagelsmann im Schnitt pro Bundesliga-Spiel geholt. In der so genannten "Nagelsmann-Tabelle" waren in den vergangenen zwölf Monaten nur Bayern München und Borussia Dortmund erfolgreicher als die TSG. Die Folge: Mittlerweile wird er sogar schon als möglicher Bayern-Trainer der Zukunft gehandelt. In München könnte Nagelsmann jedenfalls viel leichter deutscher Meister werden.

13. Spieltag
  • Spielplan
  • Tabelle
1. FSV Mainz 05
1. FSV Mainz 05
Mainz 05
0
Bor. Mönchengladbach
Bor. Mönchengladbach
M'gladbach
0
20:30
Fr, 05.12.
VfB Stuttgart
VfB Stuttgart
Stuttgart
0
FC Bayern München
FC Bayern München
FC Bayern
0
15:30
Sa, 06.12.
VfL Wolfsburg
VfL Wolfsburg
Wolfsburg
0
1. FC Union Berlin
1. FC Union Berlin
Union Berlin
0
15:30
Sa, 06.12.
1. FC Heidenheim 1846
1. FC Heidenheim 1846
Heidenheim
0
SC Freiburg
SC Freiburg
Freiburg
0
15:30
Sa, 06.12.
1. FC Köln
1. FC Köln
1. FC Köln
0
FC St. Pauli
FC St. Pauli
St. Pauli
0
15:30
Sa, 06.12.
FC Augsburg
FC Augsburg
Augsburg
0
Bayer Leverkusen
Bayer Leverkusen
Leverkusen
0
15:30
Sa, 06.12.
RB Leipzig
RB Leipzig
RB Leipzig
0
Eintracht Frankfurt
Eintracht Frankfurt
E. Frankfurt
0
18:30
Sa, 06.12.
Hamburger SV
Hamburger SV
Hamburger SV
0
SV Werder Bremen
SV Werder Bremen
SV Werder
0
15:30
So, 07.12.
Borussia Dortmund
Borussia Dortmund
BVB
0
TSG Hoffenheim
TSG Hoffenheim
Hoffenheim
0
17:30
So, 07.12.
#MannschaftMannschaftSp.SUNToreDiff.Pkt.
1FC Bayern MünchenFC Bayern MünchenFC Bayern12111044:93534
2RB LeipzigRB LeipzigRB Leipzig1282222:13926
3Borussia DortmundBorussia DortmundBVB1274121:111025
4Bayer LeverkusenBayer LeverkusenLeverkusen1272328:171123
5TSG HoffenheimTSG HoffenheimHoffenheim1272325:17823
6VfB StuttgartVfB StuttgartStuttgart1271421:17422
7Eintracht FrankfurtEintracht FrankfurtE. Frankfurt1263328:23521
8SC FreiburgSC FreiburgFreiburg1244419:20-116
9SV Werder BremenSV Werder BremenSV Werder1244416:21-516
101. FC Köln1. FC Köln1. FC Köln1243521:20115
111. FC Union Berlin1. FC Union BerlinUnion Berlin1243515:19-415
12Bor. MönchengladbachBor. MönchengladbachM'gladbach1234516:19-313
13Hamburger SVHamburger SVHamburger SV1233611:18-712
14FC AugsburgFC AugsburgAugsburg1231815:27-1210
15VfL WolfsburgVfL WolfsburgWolfsburg1223714:22-89
161. FC Heidenheim 18461. FC Heidenheim 1846Heidenheim1222810:27-178
17FC St. PauliFC St. PauliSt. Pauli1221910:24-147
181. FSV Mainz 051. FSV Mainz 05Mainz 051213811:23-126
  • Champions League
  • Europa League
  • Europa Conference League Quali.
  • Relegation
  • Abstieg
  • M = Meister der Vorsaison
  • N = Aufsteiger
  • P = Pokalsieger der Vorsaison
Ergebnisse & Tabelle

Newsticker

Alle News anzeigen

Torjäger 2025/2026

#Spieler11mTore
1FC Bayern MünchenHarry Kane414
2Eintracht FrankfurtJonathan Burkardt18
3FC Bayern MünchenLuis Díaz07
Bor. MönchengladbachHaris Tabakovic07
VfB StuttgartDeniz Undav07