Suche Heute Live
Ski Alpin
Artikel teilen

Ski Alpin

Guay gewinnt Super-G, Andreas Sander stark

Erik Guay sorgt für eine Überraschung in St. Moritz
Erik Guay sorgt für eine Überraschung in St. Moritz
Foto: © imago sportfotodienst
08. Februar 2017, 14:04

"Oldie" Erik Guay hat die Favoriten düpiert und überraschend als erster Kanadier WM-Gold im Super-G gewonnen. Von seinem Horror-Sturz in Garmisch zeigte der 35-Jährige keine Nachwirkungen.

Sechs Minuten durfte Andreas Sander von einer WM-Medaille im Super-G träumen, dann überschlugen sich die Ereignisse: Der norwegische Olympiasieger Kjetil Jansrud stieß Sander vom "Stockerl" und sah schon wie der sichere Sieger aus, als plötzlich "Oldie" Erik Guay einen Traumlauf in den aggressiven Schnee auf der "Corviglia" zauberte und zu Gold raste. Jansrud blieb Silber vor Guays kanadischem Landsmann Manuel Osborne-Paradis, Sander belegte letztlich einen guten siebten Rang.

Sander zeigte dabei eine gute Fahrt. Besser war ein deutscher Abfahrer in der zweitschnellsten Disziplin bei einer WM zuletzt 2005, als Florian Eckert in Bormio auf Rang sechs fuhr. "Es war gut, aber es wäre noch besser gegangen", sagte Sander.

Unzufrieden dürfe er nach seinen Vorleistungen mit Platz fünf als Top-Ergebnis aber "auf keinen Fall" sein. "Es waren sechs schneller, und die waren einfach besser", stellte er fest. Sein eigener Plan sei "zu 97, 98 Prozent aufgegangen". Die restlichen Prozentpunkte, die zur Medaille fehlten, ließ er im Mittelteil liegen, wo Guay Gold schürfte.

Ältester Weltmeister der alpinen Ski-Geschichte

"Das ist ein typisches WM-Podest", meint Sander, "mit einem Favoriten und ein paar Überraschungen." Dass mit Jansrud trotz seiner Erkältung zu rechnen sein würde, war klar. Aber die Kanadier? Guay ist mit seinen 35 Jahren nun der älteste Weltmeister der alpinen Ski-Geschichte. Bei der Weltcup-Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen stürzte der Kanadier am Seilbahnsprung spektakulär auf den Rücken, sein Airbag, den nicht alle Rennläufer tragen, verhinderte Schlimmstes. 

"Das ist unglaublich. Die ganzen Geschichten mit den Verletzungen kommen mir wieder in den Sinn, der Sturz letzte Woche, aber ich wollte das alles vergessen und mich auf dieses Rennen konzentrieren", sagte Guay. Das gelang dem Familienvater aus Quebec bravourös.

Sehr zur Überraschung der Favoriten. "Ich dachte schon, es ist eins und zwei bei Norwegen", sagte Jansrud. Während ihm immerhin Silber blieb, verdrängte Geburtstagskind Osborne-Paradis (33) Jansruds Teamkollegen Aleksander Aamodt Kilde um drei Hundertstelsekunden vom Podium.

"Leck mich am Arsch, muss das sein?"

Den "Altmeister"-Rekord entriss er Titelverteidiger Hannes Reichelt aus Österreich, der wie zahlreiche hoch gehandelte Rennläufer zu den Geschlagenen zählte. Abfahrts-Olympiasieger Matthias Mayer aus Österreich schied aus, die Schweizer Hoffnung Beat Feuz kam nicht unter die besten Zehn.

Josef Ferstl (2,84) hatte bei schwierigen Verhältnissen mit "flachem Licht" Probleme und kam nicht in die Top 20. "Vielleicht habe ich zu viel gewollt", sagte er: "Verbockt, fertig, Punkt." WM-Debütant Thomas Dreßen schied aus. Sein erster Gedanke? "Leck mich am Arsch, muss das sein?"

WM 2017 St. Moritz (SUI)

1KanadaErik Guay1:25.38m
2NorwegenKjetil Jansrud+0.45s
3KanadaManuel Osborne-Paradis+0.51s
4NorwegenAleksander Aamodt Kilde+0.54s
5ÖsterreichVincent Kriechmayr+0.88s

Newsticker

Alle News anzeigen