It's Darts-WM, Baby! Die Darts-WM gehört schon beinahe so selbstverständlich zur Zeit zwischen den Jahren wie Weihnachtsshopping und Silvester-Knaller. Am Donnerstag begaben sich die Akteure nun endlich wieder ans Oche im altehrwürdigen Ally Pally. Gleich am ersten Abend mit dabei: Titelverteidiger Gary Anderson. Er gewann sein Match und verbuchte einen historischen Meilenstein.
Den Auftakt machten "The Artist" Kevin Painter, der 2004 nur hauchdünn in einem denkwürdigen Finale gegen Altmeister Phil Taylor verlor und Jamie Caven. "Jabba", der in der Weltrangliste aktuell 21 Plätze besser als Painter auf Platz 23 notiert ist, ging favorisiert in die Partie, musste Satz eins nach einem 76er-Finish von Painter aber abgeben.
Im zweiten Durchgang glich Caven zwar aus, fand aber dennoch nicht zu seinem Spiel. Painter spielte hingegen konstant, sicherte sich Satz drei und zog im vierten Satz schnell auf 2:0 Legs davon.
In einer Partie, die von wenigen Highlights und vielen Low-Finishes geprägt war, schmetterte Painter im entscheidenden Moment dann ein 124er-Finish ans Board und sicherte sich etwas überraschend den Sieg im englischen Duell. Kurios: Mit einem Average von 85,13 spielte Painter seinen zweitniedrigsten Schnitt bei einer PDC-WM.
Painter muss "ins Turnier finden"
"Es war ein großartiger Sieg und eine gute Vorstellung von mir. Es geht aktuell nur darum, zu siegen und das Selbstbewusstein zu steigern. Ich habe nicht soviel gespielt und muss ins Turnier finden", so Painter anschließend im Gespräch mit der PDC.
Knapper ging es anschließend im zweiten Match zwischen Jamie "Raster" Lewis und dem Iren Mick McGowan zu. Lewis ging zwar mit 1:0 und 2:1 in Sätzen in Front und gewann dabei jeweils mit 3:0 Legs, doch "The Magnet" McGowan kämpfte sich wieder zurück. Im Entscheidenden Durchgang reichte Lewis dann ein starkes ein 108er-Finish (Triple 19, 19, double 16) zum Einzug in die zweite Runde.
Anderson in guter Form mit Meilenstein
Im dritten Match ließ Gary Anderson keine Zweifel an seiner Form. Der "Flying Scotsman" schickte Mark Frost mit 3:0 nach Hause. "Es ist eine sehr angespannte Situation. Die Nerven spielen eine große Rolle und man will auf keinen Fall in Runde eins verlieren", so Anderson anschließend in "Sport1". Anderson feierte gegen "Frosty The Throwman" einen persönlichen Meilenstein: Der Schotte gewann seinen 150. Satz bei einer PDC- oder BDO-WM.
Zudem zeigte sich der zweifache Weltmeister verwundert über die gute Stimmung seines ansonsten eher ruhigen Rivalen. Der Brite Frost ließ sich im Ally Pally lautstark von den Fans feiern, die den auf seinen Spitznamen umgedichteten Weihnachtssong Frosty the Snow(Throw)man schmetterten. Mit Ich-kann-euch-nicht-hören-Gesten forcierte Frost die Gesänge sogar.
"Rapid" verpasst Überraschung
Beim letzten Event des ersten WM-Abends verpasste Ricky Evans eine Überraschung. "Rapid" vergab gegen Michael Smith beim Stande von 2:1 nach Sätzen einen Dart auf Tops zum vorentscheidenden 2:0 im vierten Durchgang.
"Bully Boy" Smith nutzte die unverhoffte Chance und gewann das Leg. Nun bekam der 26-Jährige Oberwasser, entschied zunächst den Satz und später die Partie für sich.
Die Nummer elf der Welt traf insgesamt sieben 180er und verbuchte einen 143er Checkout. Der ehemalige Juniorenweltmeister beendete mit dem Erfolg seine schwarze Serie. Er hatte seit dem 30. September kein offizielles Match mehr gewonnen.
"Ich habe gegen meine Dämonen gekämpft. Das ist genau das, was ich für mein Selbstbewusstsein gebraucht habe", sagte Smith. "Ricky hat mir alles abverlangt, aber schließlich konnte ich mir den Sieg holen. Jetzt kann ich alles erreichen."
