Zumindest für einen Tag wieder der Gejagte: Rekordmeister Bayern München hat die Tabellenspitze der Bundesliga vorübergehend zurückerobert.
Die Münchner gewannen zum Auftakt des 13. Spieltages beim FSV Mainz 05 3:1 (2:1) und verdrängten Aufsteiger RB Leipzig zunächst mal von Platz eins. Die aktuell punktgleichen Sachsen können am Samstagabend (18:30 Uhr) im Spiel gegen Schalke 04 aber wieder vorbeiziehen.
"Mainz-Schreck" Robert Lewandowski (8., 90.+1) und Arjen Roben (21.) in seinem 150. Bundesliga-Spiel trafen für den Meister, der aber im achten Pflichtspiel in Folge ein Gegentor hinnehmen musste. FSV-Stürmer Jhon Cordoba erzielte nach einer erneuten Unachtsamkeit der Bayern bereits in der vierten Minute die Mainzer Führung. Eine solche Negativserie hatte es zuletzt vor fünf Jahren gegeben.
"Wir haben etwas umgestellt, das hat sich ausgezahlt. So gut wie in der ersten Halbzeit haben wir lange nicht mehr gespielt. Da hätten wir eigentlich mehr Tore machen müssen", sagte ein zufriedener Robben nach dem Schlusspfiff bei "Sky".
Beim Auswärts-Comeback des alten und neuen Bayern-Präsidenten Uli Hoeneß, der neben Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge auf der Tribüne saß, zeigte das Team von Trainer Carlo Ancelotti, das seit zwei Spieltagen nur noch "Leipzig-Jäger" war, ein gutes und wie gewohnt dominantes, aber beileibe kein perfektes Spiel.
Vor Cordobas Tor, der vor 34.000 Zuschauern aus dem Lauf ins lange Eck traf, patzten die Münchner in der Vorwärtsbewegung. Yunus Malli brauchte nach der Balleroberung genau einen Pass, um die Bayern-Abwehr auszuhebeln. Ancelotti hatte vor der Partie noch gefordert: "Ich erwarte, dass das Team mit Konzentration und Spirit spielt."
Weil Lewandowski, der in seinen letzten drei Gastspielen in Mainz immer doppelt getroffen hatte, aber postwendend und ebenfalls nach einem Konter den Ausgleich erzielte, blieb der Fehler folgenlos.
Robben legt per Kopf nach
Der starke Robben, der im Anschluss per Kopf nach Vorlage von Weltmeister Thomas Müller traf, stand erstmals seit dem 2. März zusammen mit Franck Ribéry in der Münchner Startelf - damals hatten die Bayern 1:2 gegen den FSV verloren. "Robbery" müssen sich aber anscheinend erst wieder finden, noch wirbelte das Duo nicht so wie in alten Zeiten.
Ancelotti musste in Rheinhessen auf Abräumer Xabi Alonso verzichten, der Italiener setzte stattdessen voll auf Offensive. Ribéry, Robben, Lewandowski und Müller spielten teilweise als Vier-Mann-Sturm und belagerten das FSV-Tor. Oft spielte der Rekordmeister aber zu umständlich.
Die Gastgeber, die sich auch aufgrund des Erfolgs im März durchaus Chancen ausgerechnet hatten, zogen sich im Spielverlauf immer weiter vor den eigenen Strafraum zurück und lauerten auf Fehler der Bayern - die aber zunächst ausblieben.
Freistoß-Hammer zum Abschluss
Kurz nach der Pause zielte Robben nur knapp über das Tor von FSV-Keeper Jonas Lössl (47.), an der Dominanz der Gäste änderte sich in der zweiten Halbzeit nur wenig. Mit einem direkt verwandelten Freistoß aus 18 Metern schnürte Lewandowski dann noch kurz vor Schluss seinen vierten Doppelpack in Folge vor Mainzer Publikum.
Bei den Hausherren verdienten sich Malli und Cordoba die Bestnoten, bei den Bayern ragten Robben und Lewandowski heraus.
Die Stimmen der Trainer:
Martin Schmidt (FSV Mainz 05): "Unser Umschaltspiel war heute nicht gut genug. Zudem war unsere Verteidigungsarbeit auf der letzten Linie nicht gut. Das hat heute den Unterschied ausgemacht, da war Bayern besser als wir. Da müssen wir uns an die eigene Nase fassen."
Carlo Ancelotti (Bayern München): "Ich bin vor allem mit der ersten Halbzeit sehr zufrieden. Da haben wir schöne Kombinationen geboten und auch getroffen. Thomas Müller ist ein sehr intelligenter Spieler und deshalb auch flexibel einsetzbar."





























