Knapp eine Woche ist es her, dass Bayer Leverkusen zum nächsten Opfer von Leipzigs Super-Saisonstart wurde (2:3). Die Ostdeutschen grüßen nach elf Spieltagen ohne Niederlage von der Spitze der Tabelle. Rudi Völler sieht in den Roten Bullen eine dauerhafte Konkurrenz um die Champions-League-Plätze und zieht einen Vergleich zum Werksklub der 80er-Jahre.
"RB verfügt über die entsprechenden finanziellen Mittel, auch wenn sie in diesem Zusammenhang ganz gerne untertreiben", sagte Völler in der "Sport Bild". Im Gegensatz zu Hans-Joachim Watzke vom BVB, der dem Projekt Leipzig zuletzt wenig Positives abgewinnen konnte, zieht Völler seinen Hut vor dem Geleisteten: "Man muss anerkennen: Die Verantwortlichen mit Ralf Rangnick an der Spitze machen es gut. Sie holen Spieler, die gleich funktionieren und deren Marktwert dadurch gesteigert wird."
In Bezug auf die Wahrnehmung von RBL zog der Weltmeister von 1990 Parallelen zu Bayer. Leipzig würde darunter leiden, dass das Engagement von Red Bull überwiegend negativ dargestellt werden. "So wie bei uns in den 80erJahren, weil der Bayer-Konzern den Klub protegierte."
Völler spricht Schmidt Jobgarantie aus
Trotz des holprigen Saisonstarts und der Tribünen-Affäre rund um Roger Schmidt, stärkt der Bayer-Sportdirektor seinem Trainer erneut deutlich den Rücken. Er habe beim Werksklub schon viele gute Übungsleiter erlebt, doch Schmidt habe "etwas Besonderes". Vor allem die Entwicklung junger Spieler wie Henrichs, Havertz oder Brandt spreche für den 49-Jährigen.
"Mit Roger qualifizierten wir uns immer für die Champions League. Seine Ansprachen sind einfach toll, das gilt auch für seine Körpersprache. Er bleibt noch viele Jahre hier", legte sich Völler fest.
In Bezug auf den Verbleib von Ausnhame-Talent Julian Brandt zeigte er sich durchaus optimistisch. "Wir werden es ihm so schmackhaft machen, dass er – wie zum Beispiel Bernd Leno – am Ende hoffentlich bleibt." Der Olympia-Zweite von Rio de Janiero wisse, was er an Bayer Leverkusen hat. " Für so junge und extrem talentierte Spieler wie ihn ist Bayer 04 – das hat Julian selbst schon gesagt – genau der richtige Klub."
Der 20-Jährige gehört in dieser Saison zum absoluten Stammpersonal und stand bislang in jedem Bundesligaspiel auf dem Feld. Zuletz war ihm gegen Leipzig sein zweiter Saisontreffer gelungen.
Am Ende werden es doch wieder die Bayern
Vor dem schwierigen Duell mit Rekordmeister Bayern München am Samstag (ab 18:30 Uhr im sport.de-Liveticker) sprach Völler davon, dass der Abstand zwischen den Münchener und dem Rest der Liga geringer geworden sei. "Früher sind die Gegner teilweise mit einem Fünfer oder Sechser aus der Allianz Arena wieder nach Hause gefahren, derzeit sind die Spiele knapper, es wird von außen kritischer gesehen."
Allerdings sind die Bayern in seinen Augen absoluter Favorit auf die Meisterschaft. Der Titel werde mit "mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit doch wieder an die Bayern" gehen. Dafür sieht Völler den FCB finanziell einfach zu gut aufgestellt. "Sie verfügen inzwischen über einen Lizenzspieler-Etat wie Real Madrid, der FC Barcelona, die beiden Klubs aus Manchester oder wie der FC Chelsea." Da sei einzigartig in Deutschland und für Dortmund, Schalke oder Leverkusen unerreichbar.






























