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Splitter: Silber super, Ferrari fatal

Suzuka erinnerte an die gute alte Formel-1-Zeit
Suzuka erinnerte an die gute alte Formel-1-Zeit
Foto: © imago sportfotodienst
10. Oktober 2016, 06:00

Der Grand Prix von Suzuka bot wieder jede Menge Spannung und aufreibende Duelle. Inbesondere Mercedes stach ein weiteres Mal heraus. Bei Ferrari hingegen läuft es einfach nicht. 

MERCEDES: Konstrukteurs-Weltmeister 2014, 2015 und nun auch 2016 - viel mehr muss man über die Qualität eines Formel-1-Teams eigentlich nicht sagen. Aber Mercedes hat auch Schwächen, die eklatanteste könnte Lewis Hamilton möglicherweise den Titel kosten. Das Problem mit der Kupplung am Start muss jedenfalls dringend gelöst werden, es ist in Suzuka nicht zum ersten Mal aufgetreten. Und außerdem: Das Theater um den dann wieder zurückgezogenen Protest war eines Weltmeisters nicht würdig.

NICO ROSBERG: Ein wahrhaft weltmeisterlicher Auftritt, vom ersten Training bis zur Zielflagge. Sollte es Zweifel an den Qualitäten des Rennfahrers Nico Rosberg gegeben haben, müssten die spätestens seit diesem Wochenende zerstreut sein. Der WM-Titel ist für den bodenständigen Familienvater jedenfalls zum Greifen nah, und es sieht nicht so aus, als sollte er unter dieser Last zusammenbrechen - ganz im Gegenteil.

LEWIS HAMILTON: Der Weltmeister erlebte ein weiteres Wochenende zum Vergessen. Im Training und Qualifying vom Erzrivalen Rosberg geschlagen, blieb Hamilton beim Start des Rennens fast stehen und fand sich auf Platz acht wieder. Der Champion der beiden letzten Jahre sah in dieser Situation wie ein Anfänger aus, auch wenn die Schuldfrage noch nicht abschließend geklärt ist. Bei seiner Aufholjagd zeigte Hamilton dann wieder seine Qualitäten, ließ sich aber am Ende von einem 19-Jährigen in Schach halten. Bemerkenswert seine Haltung nach dem letztlich wieder zurückgezogenen Mercedes-Protest: Das zeichnet einen großen Sportler aus.

FERRARI: Sebastian Vettel kann einem wirklich leid tun. Viermal war er bereits Weltmeister, und Zweifel an seinen fahrerischen Qualitäten sind eigentlich nicht angebracht. Dennoch hat es dem Hessen mittlerweile seine berühmten forschen Sprüche und sein Dauergrinsen verschlagen, denn sein Arbeitgeber Ferrari ist wieder zu der Chaos-Truppe geworden, die er zuletzt vor der legendären Ära Michael Schumacher war. Schumacher bekam damals die Zeit, die er brauchte, um Ferrari unschlagbar zu machen. Es ist fraglich, ob Vettel auch so lange durchhalten darf - wenn er es denn überhaupt will.

PASCAL WEHRLEIN: Vielleicht kam die Formel 1 ja zu früh für diesen jungen Mann, Lieblings-Protegé von Mercedes-Teamchef Toto Wolff. In Suzuka erlebte Wehrlein jedenfalls den Tiefpunkt seiner bisherigen Karriere, die zugegebenermaßen bei einem 21-Jährigen noch Luft nach oben bietet. Am Ende eines für ihn desaströsen Wochenendes, an dem auch noch Getriebe und Bremsen seines Autos streikten, lag der Deutsche mehr als 20 Sekunden hinter seinem Teamkollegen Esteban Ocon am Ende des Feldes. Gut möglich, dass Wehrlein 2017 erst mal nicht mehr in der Formel 1 unterwegs ist.

SUZUKA: Wenn es möglich wäre, sollte die Formel 1 ein paar Mal pro Jahr in Suzuka Station machen. Schon am Donnerstag, wenn noch kein Auto auf der Strecke ist, sind die Tribünen rund um den anspruchsvollen Kurs mit seinen vielen schnellen Kurven gut gefüllt, Training und Qualifying am Freitag und Samstag finden in einer Atmosphäre statt, die manch anderem Rennen gut zu Gesicht stehen würde. Suzuka erinnert so ein bisschen an die gute alte Formel-1-Zeit in Europa.

Fahrerwertung

#FahrerTeamPunkte
1GroßbritannienLando NorrisMcLaren408
2NiederlandeMax VerstappenRed Bull Racing396
3AustralienOscar PiastriMcLaren392
4GroßbritannienGeorge RussellMercedes AMG F1 Team309
5MonacoCharles LeclercFerrari230

Japan GP 2016

1DeutschlandNico Rosberg1:26:43.333h
2NiederlandeMax Verstappen+4.978s
3GroßbritannienLewis Hamilton+5.776s
4DeutschlandSebastian Vettel+20.269s
5FinnlandKimi Räikkönen+28.370s

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