In Leiden entscheidet sich, ob die deutschen Basketballer im kommenden Jahr zur EM fahren oder nicht. Nach dem Pflichtsieg gegen Österreich gibt es wieder Zuversicht.
Leiden soll auf keinen Fall die Endstation sein. "Wenn wir unser Ding machen, haben wir nichts zu befürchten", sagte Nationalspieler Patrick Heckmann vor dem Showdown der deutschen Basketballer selbstbewusst. Am Samstag entscheidet sich zum Ende der holprigen Qualifikation bei Gastgeber Niederlande, ob es etwas mit dem EM-Ticket wird oder nicht.
Es gibt vor dem Showdown so einige Rechenspiele. Am einfachsten wäre es, wenn das Team von Bundestrainer Chris Fleming beim Tabellenführer mit vier oder mehr Punkten Unterschied gewinnt. In diesem Fall wäre der Sieg in der Gruppe B perfekt und das Ticket gelöst. Oder das deutsche Team gewinnt knapp und Österreich zeitgleich in Dänemark, auch das würde reichen.
"Wir werden in der Lage sein zu gewinnen"
Auf andere kann sich die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes aber nicht verlassen. Es wäre auch falsch, denn das Team um den künftigen NBA-Profi Paul Zipser (Chicago Bulls) hat nach dem 78:58 (43:28) am Mittwoch in Bamberg gegen die Österreicher schließlich weiter sein Schicksal in der eigenen Hand.
"Die Mannschaft wird auch in Leiden kein perfektes Spiel abliefern. Aber wir werden in der Lage sein zu gewinnen", sagte Fleming. Unter der Woche hatte sich die zuletzt so enttäuschende Mannschaft in allen Bereichen verbessert präsentiert, besonders in schwierigen Situationen. "Wir sind mit den Phasen, in denen es nicht so gut lief, viel besser umgegangen als zuletzt", sagte Fleming.
"Wir fahren mit Demut nach Holland"
Der Amerikaner sieht aber nach wie vor Luft nach oben. "Bei der Anzahl der Ballverluste und im Rebounding haben wir in erster Linie noch Verbesserungsmöglichkeiten, aber wir werden am Samstag bereit sein", sagte Fleming: "Wir sind zuversichtlich, und ich bin überzeugt davon, dass wir in der Lage sind, in den Niederlanden zu gewinnen."
Auch DBB-Präsident Ingo Weiss ist sicher, dass es trotz aller Schwierigkeiten am Ende mit der Qualifikation klappen wird. "Wir fahren mit Demut nach Holland, werden dort ein gutes Spiel machen und gewinnen", hatte Weiss direkt nach dem Erfolg in Bamberg angekündigt.
EM-Aus wäre der GAU
Sollte es doch schiefgehen, hätte das erhebliche Folgen. Nach der EuroBasket 2017 in Rumänien, Israel, Finnland und der Türkei wird auf einen Vierjahresrhythmus umgestellt. Die deutsche Mannschaft wäre also frühestens 2021 wieder dabei. Zuletzt bei einer EM-Endrunde gefehlt hat ein DBB-Team 1991.
Und auch in Sachen Trainer würde etwas passieren. Der Vertrag mit Fleming läuft zwar bis Sommer. Im Falle eines Scheiterns in der Qualifikation würde eine weitere Zusammenarbeit aber keinen Sinn ergeben. Ende des kommenden Jahres beginnt die neu eingeführte WM-Qualifikation. Da Fleming in der NBA als Assistenzcoach bei den Brooklyn Nets arbeitet, steht er dafür nicht zur Verfügung. Ohne EM-Start würde es mit Sicherheit direkt zur Ablösung kommen.







