Weltmeister Jürgen Brähmer hat den deutschen Box-Verband mit deutlichen Worten kritisiert. Vor allem die Nachwuchsförderung ist dem 36-jährigen Halbschwergewichtler ein Dorn im Auge.
"Eigentlich gibt es guten Nachwuchs, aber der wird nicht richtig gefördert. Wir brauchen genügend Vorbereitungszeit und müssen die Sportler nicht auf jeden Wettkampf jagen", beklagte der Weltmeister in der "Sport Bild".
Weiter schimpfte der 36-Jährige: "Die Last muss auf mehrere Schultern verteilt werden. Wenn wir so weiter verfahren, machen wir unsere Talente kaputt. Die werden verheizt, und die Entwicklung bleibt auf der Strecke." Zudem bemängelte Brähmer die berufliche Förderung vieler Boxer. "Die Boxer bekommen nur befristete Verträge bei der Bundeswehr", so der Veteran.
Konzentriertes Arbeiten im Boxsport sei so kaum möglich: "Durch die kurzen Laufzeiten haben die Sportler keine Absicherung, bangen um ihre Existenz, stehen nur noch unter Strom. Die können sich gar nicht mehr richtig entwickeln."
Deutliche Worte vom aktuellen WBO-Weltmeister, der kürzlich auch das Trainerwesen heftig kritisierte. Nur ein Cheftrainer sei "Schwachsinn" und überholt, sagte Brähmer gegenüber dem "Hamburger Abendblatt". Zudem fordert der Schweriner eine grundlegende Professionalisierung im deutschen Box-Sport.
