Während die Mitfavoriten auf den Sieg bei den US Open Andy Murray und Juan Martin del Potro souveräne Siege in der zweiten Runde einfuhren, schied Alexander Zverev als letzter Deutscher aus.
Der 19-Jährige aus Hamburg, der an Position 27 gesetzt war, unterlag in der zweiten Runde dem Briten Daniel Evans 4:6, 4:6, 7:5, 2:6. Evans verwandelte seinen ersten Matchball um 23.56 Uhr Ortszeit. Erstmals seit sechs Jahren steht kein Deutscher in der dritten Runde von New York.
Acht Deutsche hatten sich für das Hauptfeld qualifiziert, nur Zverev und sein älterer Bruder Mischa überstanden die erste Runde. Während die Niederlage des 29-Jährigen am Mittwoch gegen Jack Sock (USA/Nr. 26) zu erwarten gewesen war, verlor Alexander Zverev etwas überraschend gegen den Weltranglisten-64. Evans.
Für den Jungstar war es der Abschluss eines enttäuschenden Spätsommers mit den Erstrundenpleiten bei seinem Heimturnier in Hamburg, sowie den Masters in Toronto und Cincinnati. Zwischenzeitlich hatte er seine Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rio abgesagt, weil er sich nicht "100 Prozent gut gefühlt" hatte. Für die kurzfristige Entscheidung und den lustlosen Auftritt in Hamburg war Zverev kritisiert worden.
Tennis-Olympiasieger Andy Murray (29) ist unter dem geschlossenen Dach im Arthur-Ashe-Stadium von New York souverän in die dritte Runde der US Open eingezogen. Der an Position zwei gesetzte Brite gewann gegen Marcel Granollers aus Spanien 6:4, 6:1, 6:4. Murray, der in Flushing Meadows 2012 seinen ersten Grand-Slam-Titel gefeiert hatte, trifft nun auf Paolo Lorenzi aus Italien.
"Es ist nicht einfach, bei der Geräuschkulisse unter dem Dach zu spielen, man hört kaum die Bälle", sagte Murray: "Aber wir können alle glücklich sein, das Dach zu haben. Sonst hätten wir heute überhaupt kein Tennis spielen können."
Nach dem sonnigen Turnierauftakt in New York hatte es am Mittwochabend angefangen zu regnen, beim Match zwischen Rafael Nadal (Spanien/Nr. 4) und dem Italiener Andreas Seppi (6:0, 7:5, 6:1) kam erstmals das ausfahrbare Dach über dem größten Tennisstadion der Welt zum Einsatz. Nach exakt sieben Minuten und 22 Sekunden Unterbrechung konnte die Partie fortgesetzt werden.
Die 150 Millionen Dollar teure Konstruktion über dem gigantischen 23.771 Zuschauer fassenden Arthur Ashe Stadium war knapp vier Wochen vor Turnierbeginn offiziell eingeweiht worden, bis 2018 soll auch der Louis Armstrong Court ein Dach bekommen. Bei den Australian Open in Melbourne können mittlerweile drei Plätze überdacht werden, in Wimbledon betrifft das den Centre Court. Als einziges der vier Grand-Slam-Turniere haben die French Open in Paris noch keinen Court mit ausfahrbarem Dach.
Der Argentinier Juan Martin del Potro steht ohne Satzverlust in der dritten Runde der US Open. Der Olympiazweite von Rio setzte sich gegen Steve Johnson (USA/Nr. 19) 7:6 (7:5), 6:3, 6:2 durch und spielt nun gegen David Ferrer (Spanien/Nr. 11) oder Fabio Fognini (Italien) um den Einzug ins Achtelfinale.
Del Potro (25) schlägt erstmals seit drei Jahren wieder in New York auf, nachdem er sich dreimal am linken Handgelenk hatte operieren lassen. In dieser Saison ist der Weltranglisten-142. dank einer Wildcard in Flushing Meadows am Start. Del Potro hatte die US Open 2009 gewonnen.
Johnson hatte die Wildcard für del Potro kritisiert, noch ehe sie vergeben worden war. "Was passiert, wenn er gegen mich in der ersten Runde spielt? Was passiert, wenn er gewinnt", fragte Johnson, der es lieber gesehen hätte, wenn der Platz im Hauptfeld an einen Amerikaner vergeben worden wäre.


