Die deutschen Speerwerferinnen Christina Obergföll, Linda Stahl und Christin Hussong haben bei den Olympischen Spielen ein Debakel erlebt. Die beste Platzierung des hochgewetteten Trios erreichte in Rio noch Ex-Weltmeisterin Christina Obergföll aus Offenburg als Achte.
Europameisterin Linda Stahl aus Leverkusen warf als Elfte nicht mal 60 Meter. Die beiden gingen somit bei ihrer letzten internationalen Meisterschaft leer aus. Obergföll und Stahl beenden ihre Karriere nach dieser Saison.
"Irgendwie ist es auch eine Erleichterung, dass es vorbei ist. Es war das ganze letzte Jahr eine enorme Anspannung wegen der Nominierung", sagte Stahl: "Irgendwie war jetzt die Luft raus, weil wir bei der EM schon so hochfahren mussten."
Olympiasiegerin wurde erstmals die Kroatin Sara Kolak mit dem Landesrekord von 66,18 Metern. Silber gewann Sunette Viljoen aus Südafrika mit 64,92 Metern. Die tschechische Weltrekordlerin Barbora Spotakova verpasste als Dritte mit 64,80 Metern ihr drittes Gold nach 2008 und 2012.
Stahl und Hussong verpassen Top Ten
Obergföll kam wenigstens auf 62,92 Meter, blieb aber wie ihre Kolleginnen unter ihren Möglichkeiten. Die 34-Jährige hatte 2008 Bronze und 2012 Silber geholt. Stahl enttäuschte vier Jahre nach ihrem dritten Platz von London mit 59,71 Metern. "Ich habe mich geärgert, weil ich gespürt habe, dass ich es drauf gehabt hätte, zwei Meter weiter zu werfen. Aber es sind auch ein paar rausgeflogen, die vor mir in der Weltjahresbestenliste sind. Lieber Achte als Vierte", sagte Obergföll anschließend in der "ARD".
Die 22 Jahre alte Christin Hussong kam ebenfalls nicht in den Endkampf und wurde mit 57,70 Metern nur Zwölfte. Weinend saß die deutsche Meisterin aus Zweibrücken danach im Innenraum. Vor ihrer Olympia-Premiere hatte sie 66,41 Meter geworfen.
Damit warten die deutschen Leichtathleten weiter auf die dritte Medaille. Bisher haben nur Olympiasieger Christoph Harting und Daniel Jasinski als Dritter im Diskuswerfen für das 89-köpfige Team Edelmetall geholt.