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Warum fährt die Szene in Russland?

Auch 2015 wurde in Moskau gefahren
Auch 2015 wurde in Moskau gefahren
Foto: © imago sportfotodienst
18. August 2016, 09:44

Die DTM gastiert am kommenden Wochenende zum vierten Mal in Moskau. Die Piloten und Teammitglieder der drei Hersteller Audi, BMW und Mercedes reisen teils mit gemischten Gefühlen nach Russland.

Die Anreise ist beschwerlich, die Logistik kompliziert und die Lage des Moscow Raceway rund 80 Kilometer abseits der russischen Hauptstadt alles andere als attraktiv. Hinzu kommt die politische Lage, die sich seit dem DTM-Debüt 2013 in Moskau negativ entwickelt hat.

"Für die DTM ist es generell gut, ein paar Auslandsrennen zu haben, auch um in verschiedene Märkte zu gehen. Moskau macht immer viel Spaß", meint BMW-Pilot Marco Wittmann. Der aktuelle DTM-Führende vermeidet Aussagen zur russischen Politik. Er schwärmt einzig von der 4.070 Meter langen Strecke, die bei nahezu allen Piloten gut ankommt. "Für mich persönlich ist es nicht so wichtig, ein Rennen in Russland zu haben. Die ITR hat gesagt, es sei das Beste für die Hersteller", meint Audi-Titelkandidat Jamie Green.

"2013 sind wir erstmals nach Moskau gegangen, weil sich Russland zu einem sehr wichtigen Markt entwickelte - insbesondere zu jener Zeit. Heute muss man sagen, dass die aktuelle Situation im Umfeld das Bild etwas verändert hat. Es hat nicht mehr diese hohe Priorität. Das kann man in dieser Deutlichkeit sagen", spricht Audi-DTM-Leiter Dieter Gass Klartext. Der Markt Russland ist für die deutschen Automobilhersteller mittlerweile wenig attraktiv. 2015 brach der Absatz um 35,7 Prozent ein. Im ersten Halbjahr 2016 ging dort die Zahl der Neuzulassungen um weitere 14,1 Prozent zurück.

Vierte Auflage nach Debüt 2013

"Dennoch ist es so, dass wir dort immer freundlich und interessiert empfangen wurden. Wir fahren gern dorthin. Es ist eine tolle Strecke, es kommt ein gutes Publikum und wir sehen dort auch spannende Rennen. Für die DTM ist es somit einer der interessanteren Orte", meint Gass vor dem vierten Auftritt der DTM in Moskau. Am östlichsten Schauplatz der DTM 2016 muss man nicht nur in den Rennen jederzeit mit Überraschungen rechnen, wie 2013 beim Debüt deutlich wurde.

Damals wurde das Qualifying vor dem letzten Abschnitt abgebrochen. Der Grund: Die für TV-Übertragung und Sicherheit eingesetzten Helikopter mussten am Boden bleiben, weil sich der russische Präsident Wladimir Putin im Anflug auf Moskau befand. Der Luftraum wurde kurzerhand komplett gesperrt. "Der Abbruch der Qualifikation war nicht der beste Start dort, aber das haben wir ganz gut verschmerzen können", schmunzelt Gass bei der Erinnerung an 2013.

Moskau 2016

1KanadaRobert Wickens42:29.196m
2GroßbritannienPaul Di Resta+10.955s
3GroßbritannienGary Paffett+12.293s
4DeutschlandMaximilian Götz+25.270s
5SchwedenMattias Ekström+25.874s

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