Am zweiten Teil des vierten Wettkampftages der olympischen Schwimm-Wettbewerbe ging es einmal mehr nicht nur darum, sich Gold, Silber und Bronze zu sichern. Im Fokus standen auch wieder diverse Halbfinals. Für Deutschland mit dabei: Damian Wierling, Franziska Hentke und Weltmeister Marco Koch.
Zum Auftakt standen die Halbfinals über die 100 m Freistil der Herren im Fokus, bei denen Damian Wierling versuchte, seine gute Zeit aus dem Vorlauf nochmal deutlich zu unterbieten. Denn bereits vor dem Rennen war klar, der 20-Jährige muss in die Nähe des deutschen Rekords von Marco di Carli kommen, um eine echte Chance zu haben.
Die Überraschung bleibt aus
Die Überraschung wollte allerdings nicht wirklich gelingen. Nach einer guten ersten Bahn brach der Mann von der SGS Essen deutlich ein, erreichte seine gute Vorlaufzeit nicht und verpasste den Endlauf in 48,66 Sekunden deutlich. Anders sieht das für den US-Titelverteidiger Nathan Adrian (47.83) und das australische Duo Kyle Chalmers (47.88) und Cameron McEvoy (47.93), die die besten Zeiten setzten, aus.
"Ich war vorne nicht zu schnell, aber es war deutlich schneller als im Vorlauf und tat hinten raus richtig weh", so Wierling im Interview mit dem "ZDF". Er wisse aber dennoch, wo er hinwolle und dies sei ganz oben, so Wierling weiter.
Hentke geht die Luft aus
Über die 200 m Schmetterling schielte auch Franziska Hentke auf den Einzug ins Finale. Um dieses Unterfangen zu meistern, ging die 27-Jährige mutig an und lag nach 150 Metern halbwegs auf Kurs. Der Schlusssprint wollte aber nicht gelingen. Hentke schlug nur als Fünfte ihres Laufs an, belegte in der Endabrechnung nur Rang elf und kam nicht in die Nähe ihrer Bestleistung.
"Ich bin in guter Form, warum ich es nicht ins Wasser bringen kann, keine Ahnung", sagte Hentke mit Tränen in den Augen: "Ich bin einfach nur mehr als enttäuscht. Ich habe vier Jahre darauf hintrainiert."
Die Qualifikation für den Endlauf sollte für Marco Koch über die 200 m Brust eigentlich keine große Hürde darstellen, doch die Konkurrenz legte mächtig vor. Im ersten Lauf, den Koch noch entspannt vom Beckenrand betrachten durfte, zauberte der Japaner Ippei Watanabe direkt mal in 2:07:22 Minuten einen neuen Olympia-Rekord ins Wasser.
Züge zählen fürs Finale
Auch in Kochs Lauf wurde dann mächtig auf die Tube gedrückt, vor allem der Brite Andrew Willis und der US-Amerikaner Kevin Cordes attackierten auf den ersten 150 Metern sogar den Weltrekord, dann ging es jedoch sichtlich bergab. Auch bei Koch, der am Ende noch zittern musste, in 2:08,12 Minuten als Siebter aber wenigstens ins Finale eingezogen ist.
"Ziel erreicht, jetzt kann es weitergehen", sagte der Weltmeister: "Die letzte Bahn war ein bisschen hart, aber ich bin zufrieden. Ich bin weiter, nur das zählt. Ich bleibe dabei, man muss Weltrekord schwimmen, um zu gewinnen.

