Whistleblowerin Yuliya Stepanova hat in einem Brief an das Internationale Olympische Komitees gegen ihren Ausschluss von den Olympischen Spielen protestiert.
Das bestätigte ihr Ehemann Vitali Stepanova der Zeitung "USA Today". In dem Brief habe das Ehepaar das IOC am Montag aufgefordert, das Aus für die russische Leichtathletin zu überdenken.
Stepanova hatte die Aufdeckung des russischen Staatsdopingsystems mit ins Rollen gebracht hatte. "Wenn Yuliya nicht mit ihren Enthüllungen begonnen hätte, wäre all das, was gerade passiert, wahrscheinlich nie geschehen. Alle Athleten würden dann an den Olympischen Spielen teilnehmen", sagte ihr Gatte.
Die IOC-Entscheidung, Stepanova von Olympia auzuschließen, hat nach Ansicht ihres Mannes eine fatale Signalwirkung. "Was das IOC sagt, ist: Wenn du betrügst, aber Sachen ändern möchtest, dann lass es besser sein. Betrüge weiter, ändere nichts, versuche es auch erst gar nicht", sagte er: "Ich denke nicht, dass dies die Botschaft ist, die eine ethische Organisation vermitteln will."
Das IOC hatte Stepanova am Sonntag die Teilnahme an den Sommerspielen untersagt. Zwar begrüßte die Ethikkommission Stepanovas Beitrag zum Anti-Doping-Kampf, da sie aber selbst mindestens fünf Jahre Teil des Systems gewesen sei, würde sie nicht die ethischen Anforderungen an einen olympischen Athleten erfüllen. Stattdessen lud das IOC sie und ihren Ehemann als Gäste nach Brasilien ein.