Serena Williams fehlt nur noch ein Sieg, um die Grand-Slam-Bestmarke von Steffi Graf zu egalisieren. Die 21-malige Majorsiegerin aus den USA ließ im Halbfinale von Wimbledon der russischen Außenseiterin Elena Vesnina beim 6:2, 6:0 keine Chance.
Im Endspiel am Samstag wartet voraussichtlich mehr Gegenwehr: Dann trifft Williams entweder auf ihre ältere Schwester Venus (Nr. 8) oder Angelique Kerber (Nr. 4). Im Finale spielt die Titelverteidigerin um ihren siebten Triumph im Londoner All England Club. In diesem Jahr hatte die Weltranglistenerste auch die Endspiele der Australian und French Open erreicht, in Melbourne jedoch gegen Kerber und in Paris gegen Garbiñe Muguruza aus Spanien verloren. Graf hatte in ihrer Karriere 22 Grand-Slam-Turniere und damit mehr als jede andere Spielerin in der Ära des Profitennis (seit 1968) gewonnen.
Gegen Halbfinal-Debütantin Vesnina verwandelte Williams nach 48 einseitigen Minuten ihren ersten Matchball zum fünften Sieg im fünften Duell. Williams hatte auf ihrem Weg ins Finale in der dritten Runde Annika Beck souverän in zwei Sätzen ausgeschaltet, einzig in der zweiten Runde gegen ihre Landsfrau Christina McHale gab sie einen Satz ab. Nach Svetlana Kuznetsova im Achtel- und Anastasia Pavlyuchenkova im Viertelfinale warf sie Vesnina als dritte Russin nacheinander aus dem Turnier.
Probleme hatte die Ausnahme-Athletin dabei keine, vor allem beim Aufschlag überragte Williams. Elf Asse schlug sie im Halbfinale, im gesamten Turnierverlauf hat sie damit 61 auf dem Konto, Vesnina folgt in dieser Statistik mit 31 auf Platz zwei. Herzogin Kate, Ehefrau des potenzielles Thronfolgers Prinz William im englischen Königshaus, verfolgte das kurzweilige Spektakel in der Royal Box sichtlich amüsiert.
"Ich kann gar nicht glauben, dass ich wieder im Finale stehe. In diesem Jahr stehe ich bei einer Bilanz von 0:2 und ich bin fest entschlossen, wenigstens ein Grand Slam zu gewinnen", sagte Williams nach ihrer dominanten Vorstellung.




