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Van Avermaet triumphiert im Zentralmassiv

Greg van Avermaet siegte im Zentralmassiv
Greg van Avermaet siegte im Zentralmassiv
Foto: © imago sportfotodienst
06. Juli 2016, 17:12

Greg Van Avermaet hat die fünfte Etappe der 103. Tour de France gewonnen. Der 31-Jährige vom Team BMC Racing triumphierte auf dem bergigen Teilstück über 216 km von Limoges in den Wintersportort Le Lioran im Zentralmassiv.

Einen Tag nach der Sprint-Show von Marcel Kittel haben sich bei der Tour de France die zarten Hoffnungen auf einen Etappencoup von Tony Martin oder Simon Geschke nicht erfüllt, stattdessen schlug auf dem bislang schwersten Tour-Teilstück im Zentralmassiv die Stunde des belgischen Klassikerspezialisten Van Avermaet.

"Alles lief perfekt. Ich habe den Etappensieg und sogar ein schönes Gelbes Trikot", sagte der 31-Jährige aus dem BMC Racing Team, der das "Maillot jaune" vom weit abgeschlagenen Slowaken Peter Sagan übernahm. Mehr als fünfeinhalb Minuten nach Van Avermaet erreichte der von zwei Stürzen beeinträchtigte Contador das Ziel im Wintersportort Le Lioran. 33 Sekunden verlor der zweimalige Tour-Gesamtsieger auf Titelverteidiger Chris Froome und Herausforderer Nairo Quintana, die sich erste Muskelspiele lieferten.

Im Klassement ist Contadors Rückstand zu seinen Konkurrenten nun bereits auf 1:21 Minuten angewachsen. Froome rückte auf Platz fünf vor, Quintana ist bereits Siebter. Van Avermaet nimmt einen komfortablen Vorsprung von 5:11 Minuten auf den aktuell zweitplatzierten Franzosen Julian Alaphilippe aus dem Etixx-Team um Kittel und Martin mit in Richtung Pyrenäen.

Buchmann ziemlich deutlich zurück

Das deutsche Klettertalent Emanuel Buchmann zahlte am Mittwoch Lehrgeld und büßte als 36. über drei Minuten auf die Gruppe um Froome und Quintana ein. Martin (65./13:45 Minuten) und Geschke (76./14:00) hatten frühzeitig abreißen lassen müssen. Sprinter Kittel (148./25:14) erreichte das Ziel wie erwartet mit großem Rückstand.

Ausreißer Van Avermaet gewann die bergige fünfte Etappe über 216 km nach einer energischen Solofahrt. Der Tagessieger ging aus einer Fluchtgruppe hervor, die sich bereits kurz nach dem Start in Limoges gebildet hatte. Für den Belgier, der sonst besonders bei Frühjahrsrennen wie der Flandern-Rundfahrt auftrumpft, war es der zweite Tour-Etappensieg seiner Karriere. 2015 hatte er das 13. Teilstück nach Rodez für sich entschieden.

Neun Fahrer mit Van Avermaet und dem Polen Bartosz Huzarski aus der Bora-Mannschaft hatten sich kurz nach dem Start gelöst und bauten schnell einen großen Vorsprung auf. Van Avermaet, der Ukrainer Andrey Grivko und der Tageszweite Thomas De Gendt (Belgien) sprengten die Gruppe und fuhren einen Maximalabstand zum Peloton von über 15 Minuten heraus. Am Col du Perthus schüttelte Van Avermaet seinen letzten Begleiter De Gendt ab.

Kittel sehr sparsam unterwegs

Für die Anwärter auf den Gesamtsieg war der Abschnitt über giftige Anstiege wie den Pas de Peyrol und den Col du Perthus der erste Klettertest, bevor es am Freitag in den Pyrenäen richtig ernst wird. Und weil vor allem die Movistar-Mannschaft von Quintana eingangs der entscheidenden Rennphase das Heft in die Hand nahm, zeigten sich zumindest erste zarte Tendenzen. Contador sollte jedenfalls in der aktuellen Verfassung chancenlos sein.

Kittel versuchte, nach dem "wichtigsten" Triumph seiner Laufbahn möglichst viele Körner zu sparen. Der Thüringer war am Dienstag mit 28 Millimetern Vorsprung zum ersten deutschen Erfolg dieser Tour gesprintet und hatte sich nach dem "Mistjahr 2015" endgültig in der Weltspitze zurückgemeldet. "Mir sind LKW-Ladungen an Steinen vom Herzen gefallen, für mich verschwindet damit eine Menge Druck", sagte er.

So befreit blickt Kittel mit Freude auf den Donnerstag. Auf dem sechsten Abschnitt von Arpajon-sur-Cère nach Montauban (190,5 km) bietet sich auch für den deutschen Meister André Greipel (Rostock) eine weitere Gelegenheit. "Da könnte für uns Sprinter wieder etwas gehen", sagte Kittel, "danach wird es in den Pyrenäen sehr schwer."

 

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