Eigentlich hatte Hans-Joachim Watzke versprochen, keinen weiteren Hochkaräter mehr ziehen zu lassen. Warum Henrikh Mkhitaryan doch gehen musste und welche Rolle das Pokalfinale spielte, hat der BVB-Boss nun erklärt.
Von Watzkes ursprünglicher Aussage, den Armenier nicht ziehen zu lassen bis hin zur "Neubewertung der Situation" vergingen nur wenige Tage. Und kurz darauf war der überragende Offensivmann, der zuletzt 31 Scorerpunkte zur Champions-League-Qualifikation der Schwarz-Gelben beitrug, auch schon auf dem Abflug nach Manchester.
Natürlich waren es sportliche, aber vor allem wirtschaftliche Gründe, die am Ende für einen Wechsel sprachen: "Erstens hatte ich nicht daran geglaubt, dass wir für einen Spieler mit einem nur noch für ein Jahr gültigen Vertrag ein so werthaltiges Angebot bekommen. Zweitens hat es in der jüngeren Vergangenheit auch neue sportliche Eindrücke gegeben", sagte der 57-Jährige in der "Bild".
Das Pokalfinale als Knackpunkt
Noch vor dem DFB-Pokalfinale schien Watzkes Machtwort in Stein gemeißelt. Allerdings hatte wohl das Verhalten des Spielers in Berlin bei der Niederlage gegen den FC Bayern eine gewichtige Rolle bei der Entscheidung zur Freigabe gespielt. Mkhitaryan war nach 120 nervenaufreibenden Minuten nicht bereit gewesen, einen Elfmeter zu schießen. Der Dortmunder Geschäftsführer bewertete dieses Verhalten anscheinend als Bockigkeit des Armeniers: "Wenn man trotz neuer Entwicklungen stur bei einer Einschätzung bleibt, ist man schnell festgefahren. Da lasse ich mir lieber einmal den Vorwurf der falschen Einschätzung gefallen."
Deshalb erfolgte für Watzke eine Neubewertung der Situation, getragen davon, dass Mkhitaryan wohl zuvor einen falschen Eindruck über seine Absichten erweckt hatte. Der BVB-Boss gesteht sich ein: "Damals hatte ich aufgrund der Gespräche mit Henrikh Mkhitaryan den festen Eindruck gewonnen, dass er bei uns bleibt. Einen Wechsel hielt ich für ausgeschlossen. Das war eine falsche Einschätzung, dazu stehe ich." Der 27-Jährige wechselte letztlich doch zu Manchester United und brachte den Borussen so 42 Millionen Euro ein.
Die Lage bei Pierre-Emerick Aubameyang sei derweil anders zu bewerten. Watzke machte den BVB-Fans Hoffnung, dass der Angreifer den Dortmundern weiter treu bleibt: "Wir brauchen nicht über Aubameyang zu reden. Er hat einen Vertrag bis 2020. Die Ausgangssituation ist also eine völlig andere."








