Clemens Prokop, Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes DLV, hat die Rückkehr von Doping-Whistleblowerin Yuliya Stepanova auf die Wettkampfbühne ausdrücklich begrüßt.
"Es ist ein wichtiges Zeichen des internationalen Sports, dass Julia Stepanova für ihr Risiko, Missstände in ihrem Land aufgezeigt zu haben, nicht weiter abgestraft, sondern ihr Mut honoriert wird", sagte Prokop dem "SID".
Zuvor hatte der Weltverband IAAF der 800-m-Läuferin wegen ihrer Verdienste um einen sauberen Sport ein sofortiges Startrecht unter neutraler Flagge eingeräumt. Stepanova kann dadurch bereits bei der kommenden EM in Amsterdam (6. bis 10. Juli) ihr Comeback geben, auch ein Start bei den Olympischen Spielen in Rio rückt näher. Russlands Leichtathleten sind wegen massiver Dopingverstöße international bis auf Weiteres eigentlich gesperrt.
Stepanovas Start in Amsterdam "hat Symbolcharakter", sagte Prokop: "Yuliya Stepanova, die über Doping-Praktiken in Russland gesprochen hat, darf wieder Wettkämpfe bestreiten. Andere Athleten aus dem System aber nicht." Am Mittwoch um 18:25 Uhr, wenn in Amsterdam die Vorläufe über 800 m beginnen, werden die Augen der Leichtathletik-Welt auf Stepanova gerichtet sein. "Egal wie schnell sie in Amsterdam laufen wird, Hauptsache ist, dass sie dabei ist", sagte Prokop.