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Wester: Plötzlich im Zentrum des Interesses

Alexandra Wester peilt den DM-Titel an
Alexandra Wester peilt den DM-Titel an
Foto: © imago sportfotodienst
17. Juni 2016, 10:33

Alexandra Wester ist der Shootingstar unter den deutschen Weitspringerinnen und nach der Verletzung von Sosthene Moguenara am Wochenende die DM-Topfavoritin. Im "SID"-Interview spricht die Kölnerin über den Traum von Olympia und der Sieben-Meter-Marke.

Frau Wester, nach einer traumhaften Hallen-Saison läuft es auch im Freien bei Ihnen richtig rund. Was hat sich für sie im vergangenen Jahr verändert?

Auf jeden Fall einiges. Es hat schon immer Spaß gemacht, aber die öffentliche Wahrnehmung ist sicherlich größer geworden. Ein viel breiteres Umfeld beobachtet mich jetzt. Ich kann auf irgendeinem Knackwurst-Meeting springen, und das kriegt jetzt jeder mit. Es ist schon super, wie viele Leute das jetzt mitbekommen und an einen glauben.

Mittlerweile sind es ja nicht nur Knackwurst-Meetings, es kommen Einladungen zur Diamond League...

Das ist jetzt deutlich einfacher, da rein zu kommen. Die Meetings werden größer, das ist schon ein grundlegender Unterschied.

In Weinheim sind sie zuletzt 7,00 m gesprungen, allerdings mit zu starkem Rückenwind.

Weinheim hat Top-Bedingungen, wir haben fast immer Rückenwind, die Zuschauer sind super. Aber wenn man an den 7,00 m kratzt, will man sie natürlich auch irgendwann springen. 7,00 m mit regulärem Rückenwind sind das nächste Ziel. Ich weiß, dass ich das kann, umso motivierter bin ich.

7,00 m reichen eigentlich bei jeder großen Meisterschaft zu einer Medaille. Es steht eine EM an, danach Olympia.

Mein Ziel ist es erstmal, mich für Rio zu qualifizieren und meinen Traum zu leben, den Flair, die Atmosphäre aufzusaugen.

Der Frauen-Weitsprung ist in Deutschland die wohl umkämpfteste Disziplin. Sieben, acht Sportlerinnen kommen für die großen Meisterschaften in Frage. Wie sehen sie die Konkurrenzsituation?

Die Konkurrenz ist wirklich sehr stark. Aber ich finde das super. Wir pushen uns gegenseitig, wir verstehen uns super. Da gibt es keine Zickereien, das ist sehr schön, darüber bin ich echt happy. Man sollte Konkurrenz nicht mit Feindschaft verwechseln.

Wen schätzen sie national am stärksten ein?

Sosthene Moguenara schätze ich eindeutig am stärksten ein, das hat sie ja mit ihren 7,16 m in Weinheim unterstrichen. Sosthi ist ja im Moment verletzt, da gibt es wahrscheinlich in Sachen DM eine interne Regelung. Für mich wäre es natürlich am besten, in Kassel deutsche Meisterin zu werden, dann wäre das Olympia-Ticket wohl sicher.

Mit 7,00 m kommen Sie langsam in Regionen, die große deutsche Weitspringerinnen wie eine Heike Drechsler erzielt haben. Ist sie ein Vorbild für Sie oder eher eine Erscheinung aus einer anderen Zeit, mit der man sich schwer vergleichen kann?

Sie ist auf jeden Fall ein Vorbild, vor allem als Person. Sie ist bei ihren Erfolgen sehr bodenständig geblieben, freundlich und offen. Ich habe sie mal am Flughafen getroffen, da haben wir uns kurz unterhalten. Sie meinte: 'Ich finde toll, was Du machst, mach weiter so.

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