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Copa América: Immer Ärger mit den Schiris

Typisches Bild bei der Copa: Diskussionen wohin das Auge reicht
Typisches Bild bei der Copa: Diskussionen wohin das Auge reicht
Foto: © imago sportfotodienst
17. Juni 2016, 10:21
sport.de
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Nicht gegebene Tore, überzogene Rote und Gelb-Rote Karten und kleinliche Pfiffe - und ein klares Tor mit der Hand. Die Schiedsrichter bei der Copa América bekleckern sich nun wirklich nicht mit Ruhm. Ein Überblick und die verzweifelte Suche nach Gründen.

Die "Hand der Inka"

Boston, USA. Es läuft die 75. Minute der Begegnung Brasilien gegen Peru. Es steht 0:0. Peru greift über die rechte Seite an, Stürmer Raúl Ruidíaz sprintet in die Mitte und erzielt das 1:0. Peru ist im Viertelfinale der Copa - Brasilien sang und klanglos ausgeschieden.

Doch hinter dieser Szene steckt viel mehr. Jeder Zuschauer auf den Rängen konnte erkennen, dass der Peruaner das Leder mit dem Arm über die Linie drückte. Selbst der peruanische Kommentator gibt es zu. Nur Schiedsrichter Andrés Cunha und Assistent Nicolás Tarán aus Uruguay nicht. Nach exakt drei Minuten und 58 Sekunden Beratungszeit zwischen den Unparteiischen durfte Peru jubeln - zum Entsetzen aller, die es mit der Seleção hielten. Und mit dem Sport.

Abgesehen davon, dass der Stürmer selbst beteuerte, er habe den Ball mit dem Oberschenkel berührt, sorgt der Pfiff für eine große Debatte während des Turniers. Wie können solche Fehlentscheidungen heutzutage noch passieren? Warum werden die Unparteiischen nicht richtig unterstützt?

Der verzweifelte Ruf nach Hilfe

Ex-Schiri Rafael Sanabría forderte gegenüber der kolumbianischen Zeitung "El País" von der FIFA eben diese Unterstützung und schaut wehmütig nach Europa: "Die Technologie hat alle Tests bei den Jugendturnieren bestanden, aber sie muss auch in allen Wettbewerben eingesetzt werden. Leider muss man immer auf die Entscheidung der FIFA warten. In Europa wurden die Strafraumrichter eingeführt, die neben dem Tor stehen und dem Schiedsrichter helfen."

Diskutiert wird nun erneut über die Einführung von Torlinientechniken und Strafraumkameras, die das Schiedsrichtergespann auch in Fällen wie diesen unterstützen könnten. Miguel Scime, Mitglied der Schiedsrichterkommission der CONMEBOL, kündigt deswegen an: "Die Technologie wird in diesem Turnier nur dazu verwendet, um zu entscheiden, ob der Ball die Torlinie passiert oder nicht. In Zukunft werden wir das erweitern."

Dubiose Pfiffe wohin das Auge reicht

Technologie hin oder her, die Leistungen der Unparteiischen im bisherigen Turnierverlauf lassen denkbar zu wünschen übrig. Da wäre das nicht gegebene Tor der Ecuadorianer gegen Brasilien oder die überzogene Nachspielzeit in der Partie Chile gegen Bolivien, in der Arturo Vidal in der 98. Minute einen höchst fragwürdigen Elfmeter versenkte. Da fallen überzogene Rote Karten - wie gegen den Jamaikaner Rudolph Austin im Spiel gegen Venezuela - und die insgesamt sieben Gelb-Roten Karten auf.

Jüngstes Paradebeispiel gefällig? Die Rote Karte gegen Jermaine Jones im Viertelfinale gegen Ecuador: Schiedsrichter Roldán, bzw. der vierte Offizielle, deutete einen kleinen Schubser des Mittelfeldmotors gegen Antonio Valencia als Tätlichkeit - da, entsprechend der neuen Regularien, jedes Anzeichen unsportlichen Verhaltens geahndet werden müsse. Doch dieser Pfiff unterstreicht vielmehr, wie unnötige Regeländerungen das Spiel aushebeln. Klinsmann nannte den Vorfall prompt "einen Witz" und "eine Schande".

Zu diesen spielentscheidenden Fehlern gesellen sich überdies kleinliche Pfiffe und langatmige Diskussionen. Beinahe jede Partie hat ihren eigenen, negativen Höhepunkt. Selbst unsportliches Verhalten wird den Unparteiischen vorgeworfen, wie im Fall von Uruguays Torhüter Fernando Muslera im Spiel gegen Mexiko: "Nach dem zweiten Gegentreffer reklamieren wir ein klares Handspiel, das zu dem Tor führte. Wir laufen zum Assistenten und protestieren. Er antwortet mir, mit seiner Hand an den Genitalien: 'Das ist Hand'."

Wer sind die Schiedsrichter?

Nun steht die Frage im Raum, wer die Schiedsrichter eigentlich sind. Doch ein genauer Blick offenbart Erstaunliches: Fast alle Referees hatten bereits bei großen Turnieren die Pfeife im Mund, einige sind langjährige FIFA-Schiedsrichter. Trotzdem ist der Ruf einiger Herren 'belegt'.

Wie im Fall des Chilenen Bascuñán, der für Fehlentscheidungen und überzogene Karten in seiner Heimat bekannt ist. Oder der des US-Amerikaners Marrufo, der bereits ein disziplinarisches Verfahren über sich hat ergehen lassen müssen, weil er sich gegenüber einem Spieler unsportlich verhielt. Costa Ricas Verbandssekretär Vargas forderte nach dem Gold Cup 2015 gar öffentlich, dass Marrufo wegen seiner groben Fehler nie wieder ein Spiel seines Landes pfeifen dürfe.

Das Turnier geht nun in die heiße Phase über - hoffentlich stehen der Sport und der Spaß wieder mehr im Mittelpunkt des Geschehens. Wie bei Schiri Heber Lopes aus Brasilien, der er das Kunststück vollbrachte, die Münze bei der Seitenwahl auf der Kante landen zu lassen...

Gerrit Kleiböhmer

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