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"Operación Puerto": Ablauf der Doping-Affäre

Ein Madrider Berufungsgericht hat Eufemiano Fuentes freigesprochen
Ein Madrider Berufungsgericht hat Eufemiano Fuentes freigesprochen
14. Juni 2016, 14:53

Vor zehn Jahren begann die größte spanische Doping-Affäre aller Zeiten um den Mediziner Eufemiano Fuentes. Die wichtigsten Etappen des Skandals im Überblick.

17. September 2005: Der Radprofi Roberto Heras wird bei der Spanien-Rundfahrt, die er gewann, positiv auf Epo getestet. Dieser Vorfall gilt als zentraler Ausgangspunkt der Ermittlungen der Guardia Civil.

23. Mai 2006: Bei der Durchsuchung mehrerer Gebäude in Madrid und Saragossa stellt die spanische Polizei rund 200 Beutel mit Blutkonserven sowie Apparate für Blutdoping, umfangreiche Karteien und Aufzeichnungen sicher. Der Laborbesitzer José Luis Merino Batres, der Arzt Eufemiano Fuentes, die Rennstallmanager Manuel Saiz und Ignacio Labarta sowie der ehemalige Radsportler Alberto León werden festgenommen.

29. Juni 2006: Es werden die Namen mehrerer Radprofis bekannt, die in den Skandal verwickelt sein sollen, darunter Jan Ullrich, der Italiener Ivan Basso und der Lance-Armstrong-Helfer Tyler Hamilton.

30. Juni 2006: Das T-Mobile-Team schließt Ullrich unmittelbar vor dem Start der Tour de France aus.

1. Dezember 2006: Der Untersuchungsrichter Antonio Serrano nimmt die Ermittlungen auf.

8. März 2007: Serrano stellt die Ermittlungen ein, weil nach seiner Ansicht eine gesundheitliche Gefährdung der Sportler nicht nachzuweisen ist. Die Staatsanwaltschaft erhebt Einspruch.

15. Juni 2007: Basso wird in Italien wegen seiner Verwicklung in den Skandal für zwei Jahre gesperrt.

14. Februar 2008: Das Madrider Landgericht entscheidet, dass die Ermittlungen wieder aufgenommen werden müssen.

14. April 2008: Die Bonner Staatsanwaltschaft, die Ullrichs illegale Kooperation mit Fuentes nachgewiesen hat, stellt ihre Ermittlungen gegen den einzigen deutschen Toursieger ein. Ullrich, der später vom Internationalen Sportgerichtshof CAS gesperrt wird, zahlt eine Summe in sechsstelliger Höhe an gemeinnützige Institutionen.

1. Oktober 2008: Der Richter Serrano legt den Fall "definitiv" zu den Akten.

12. Januar 2009: Der Gerichtspräsident Arturo Beltán ordnet an, die Ermittlungen fortzusetzen.

11. Mai 2009: Das italienische Olympische Komitee verhängt eine zweijährige Sperre gegen den Fuentes-Kunden Alejandro Valverde in Italien.

31. Mai 2010: Der Internationale Sportgerichtshof CAS bestätigt die Sperre gegen den Spanier und erklärt sie für weltweit gültig.

10. Januar 2011: Der Verdächtige Alberto León, der Fuentes als Bote gedient haben soll, wird in seiner Wohnung erhängt aufgefunden.

23. November 2011: Der Ermittlungsrichter Serrano ordnet an, Fuentes und dessen mutmaßlichen Komplizen anzuklagen und vor Gericht zu stellen.

24. Januar 2013: Das Verfahren gegen den Arzt Merino Batres wird wegen einer Alzheimer-Erkrankung des Angeklagten eingestellt.

28. Januar 2013: Der Prozess beginnt gegen den Hauptangeklagten Fuentes. Nebenkläger wie die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA drängen darauf, die bei der Razzia 2006 sichergestellten Blutbeutel freizugeben.

30. April 2013: Fuentes wird zu einer Haftstrafe von einem Jahr verurteilt. Richterin Julia Patricia Santamaria entscheidet zudem, die Blutbeutel nicht herauszugeben und Daten aus Fuentes' Computer zu löschen.

14. Juni 2016: Zehn Jahre nach der Aufdeckung des großen spanischen Dopingskandals um die "Operación Puerto" hat ein Madrider Berufungsgericht den Arzt Eufemiano Fuentes freigesprochen. Die Richter ordnen außerdem an, dass die im Jahr 2006 sichergestellten Blutbeutel von Dutzenden von Radprofis an die Welt-Anti-Doping-Agentur und andere sportliche Institutionen ausgehändigt werden müssen.

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